: Punk in Magdeburg überfallen
■ Rechte Schläger verletzen 19jährigen mit Baseballschläger lebensgefährlich am Kopf. Ein Angreifer wurde gefaßt, nach dem zweiten wird gefahndet. Opfer ist außer Lebensgefahr
Magdeburg (dpa) – In Magdeburg ist erneut ein Punk Opfer rechter Gewalt geworden. Am Freitag abend überfielen zwei rechte Gewalttäter einen 19jährigen und verletzten ihn mit einem Baseballschläger lebensgefährlich am Kopf. Nach Angaben der Polizei war das Opfer am Sonntag außer Lebensgefahr. Ein Angreifer wurde noch in der Nacht zum Samstag verhaftet. Er ist wegen Körperverletzungsdelikten polizeibekannt. Nach dem zweiten wird gefahndet. Nach Darstellung der Polizei überfielen die beiden Angreifer ihr Opfer auf der Straße vor seiner Wohnung, wo der Mann mit seinem Hund unterwegs war. Als er in die Wohnung in Magdeburg-Nord zu zwei Freunden flüchtete, folgten ihm die Täter. Auch die beiden 18 und 20 Jahre alten Bekannten des Opfers wurden geschlagen und leicht verletzt.
Am gestrigen Sonntagmorgen griffen zehn Punks zwei augenscheinlich rechte Jugendliche an. Ob es sich bei der Aktion um einen Racheakt handelte, wollte ein Polizeisprecher nicht ausschließen. Vier der mutmaßlichen Täter im Alter von 18 bis 20 Jahren seien vorläufig festgenommen worden.
Zwei afrikanische Studenten wurden am Wochenende im sachsen-anhaltinischen Köthen durch eine Gruppe Jugendlicher schwer verletzt. Wie die Polizeidirektion Dessau gestern mitteilte, erlitt ein 24jähriger Marokkaner in der Nacht zum Samstag ein Schädel-Hirn-Trauma. Einem 22jähriger Mann aus Kamerun sei mit einem Messer in den rechten Oberschenkel gestochen worden. Den Studenten sei zuvor der Eintritt in eine Disco von Türstehern verwehrt worden. Kurz danach seien sie von Disco-Besuchern verfolgt und in einen Streit verwickelt worden.
Möglicherweise als Folge dieses Zwischenfalls kam es in der Nacht zum Sonntag in Köthen zu einer Auseinandersetzung zwischen Studenten aus Afrika und einer Gruppe von deutschen Jugendlichen. Nach Polizeiangaben verfolgten die Afrikaner vier Jugendliche. Zwei von ihnen seien in ein Hotel geflüchtet. Daraufhin hätten die Afrikaner Steine gegen die Fassade geworfen und ein Auto beschädigt.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen