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Acht Meisterplaner für die Hafencity

Teilnehmer am städtebaulichen Wettbewerb ausgewählt  ■ Von Gernot Knödler

Seit gestern ist öffentlich, wer die Hafencity planen darf. Oberbaudirektor Jörn Walter stellte acht Teams von Stadtplanern, Landschaftsplanern und Architekten aus ganz Europa vor, die am städtebaulichen Wettbewerb für den neuen Hamburger Stadtteil teilnehmen werden. Der Entwurf des Sieger-Teams wird Grundlage eines Ma-sterplans sein, der die Gestalt des Viertels in groben Zügen bestimmt: den Verlauf der Straßen, die Lage der Plätze, die Höhe, Tiefe und Nutzung der Gebäude, den Schutz vor Lärm und Hochwasser. Das Preisgericht wird am 1. Oktober tagen; bereits Ende des Jahres 2000 könnte mit den ersten Bauten begonnen werden, sagte Reiner Nagel von der Gesellschaft für Hafen und Standortentwicklung (GHS).

Nagel gehörte mit Walter und Konstantin Kleffel, dem Präsidenten der Architektenkammer Hamburg, zur Auswahlkommission. Den Vorsitz führte der Architekt und Stadtplaner Peter Zlonicky aus Dortmund. Außerdem beteiligt waren Alexandra Czerner vom Bund Deutscher Architekten in Hamburg, die Berliner Landschaftsplanerin Undine Giseke und Dirk Grunow von der „Deutsche Bahn Immobiliengesellschaft“. Die DB Immo hat den Wettbewerb gemeinsam mit der Stadtentwicklungsbehörde (Steb) und der GHS ausgelobt.

Drei Kriterien waren nach Angaben von Oberbaudirektor Walter für die Auswahl unter den insgesamt 175 Bewerbungen ausschlaggebend. Erstens: Die Bewerber mußten bereits einmal Projekte in der Größenordnung der Hafencity bearbeitet haben. Zweitens: Sie sollten möglichst Erfahrungen mit Städten am Wasser mitbringen, um zum Beispiel kompetent mit der Tide umgehen zu können. Drittens: Die Auswahlkommission wollte Hamburger Büros und Newcomern eine Chance geben.

„L.O.V.E. architecture und urbanism“ aus Österreich und „MAX.1“ aus den Niederlanden gehören offensichtlich zur letzten Kategorie. Love zeichnet für einen Uni-Neubau in Griebnitzsee bei Berlin verantwortlich. Max.1 hat einen Masterplan für ein Viertel in Utrecht entworfen: Die Autobahn quer durchs Viertel haben die Planer in einen „hohlen Deich“ verlegt, das heißt teilweise gedeckelt.

Mit im Rennen sind die Planer des Wohngebietes Trabrennbahn in Farmsen, PPL; sie arbeiten mit dem finnischen Büro Bruno und Maunula und Bendtfeldt, Schröder, Franke aus Kiel zusammen. Alte Bekannte sind auch von Bassewitz, Patschan, Hupertz und Limbrock (BPHL): Sie haben den Greenpeace-Speicher umgebaut und treten mit der Kontor Freiraumplanung Möller, Tradowsky und Schweger & Partner als „hamburgplan“ auf. Zu ihrem Team gehört der Holzhafen-Architekt Kees Christiaanse.

Am 10. Mai ab 17.30 Uhr informiert der Senat in der Gruner&Jahr-Kantine am Baumwall 11 über den Masterplan. Vom 16. bis 19. Mai werden die Ideen der Teams im Block D der Speicherstadt diskutiert.

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