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Scheißwolke treibt im fischtoten Küstenkanal

■ Der Klärschlamm aus dem übergelaufenem Auffangbecken läuft direkt auf Oldenburg zu

Oldenburg/Cloppenburg. Giftiger Klärschlamm treibt seit zehn Tagen durch den Küstenkanal in Richtung Oldenburg und hat ein Fischsterben verursacht. Die „Fäkalien-Wolke“ stammt nach Angaben der Oldenburger Wasserschutzpolizei vom Dienstag aus einer Anlage in Ahrensdorf (Kreis Cloppenburg), die von der Stadt Bremen betrieben wird. Bei einem Dammbruch war das Auffangbecken übergelaufen.

Das Ammoniak der nach Polizeischätzung 400 Quadratmeter großen, übelriechenden „Wolke“ entzieht dem Kanal den Sauerstoff. Am Montag schlugen Fischer Alarm, nachdem sie eine unbekannte Anzahl – die Polizei spricht von höchstens 200 – toter Fische entdeckt hatten, die am Sauerstoffmangel verendet waren. Gestern wurden nach Polizeiangaben keine weiteren toten Fische entdeckt.

Um weitere Gefahren abzuwenden, soll künstlich Sauerstoff in den Kanal gepumpt werden. Die Fäkalien-Brühe bewegt sich im stillen Kanalgewässer täglich um etwa zwei Kilometer und befand sich gestern noch zehn Kilometer von der Oldenburger Schleuse entfernt. Gefahr für Menschen bestehe nicht, hieß es. Als Ursache des Dammbruchs und des Überlaufens der Klärschlammanlage werden starke Regenfälle vermutet. Außerdem sei die Anlage übervoll gewesen, weil die Landwirte den getrockneten und entgifteten Schlamm nicht rechtzeitig auf den zu nassen Feldern ausbringen konnten. dpa

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