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Grüne begehren EU-Kommissariat

■ Vorstandssprecherin Radcke sieht keinen Grund für Verzicht

Hamburg/Bonn (AFP) – Grünen-Vorstandssprecherin Antje Radcke sieht keinen Grund, auf das ihrer Partei im Koalitionsvertrag zugesicherte Vorschlagsrecht für das Amt eines der deutschen EU-Kommissare zu verzichten. Auch sei dieses Thema im zuständigen Koalitionsausschuß bisher nicht besprochen worden, sagte Radcke gestern im NDR. Wie aus Bonner Grünen-Kreisen verlautete, sei das bevorzugte Ressort Wissenschaft und Forschung von Edith Cresson. Wunschkandidatin sei Antje Vollmer.

Zuvor hatten mehrere Zeitungen berichtet, die Grünen seien offenbar zu einem Verzicht bereit. Laut Westdeutscher Zeitung soll Außenminister Joschka Fischer bereits Bundeskanzler Gerhard Schröder eine entsprechende Zusage gemacht haben. Radcke räumte ein, daß es Gespräche zwischen Fischer und Schröder in dieser Sache gegeben haben könne. Entscheidungen seien auf dieser Ebene aber nicht möglich.

In der WAZ hieß es unter Berufung auf Informationen aus dem Grünen-Fraktionsvorstand ebenfalls, die Partei beharre auf einer EU-Kommissarin aus ihren Reihen und wolle die SPD mit der Bundespräsidentenwahl unter Druck setzen. Fischer befinde sich in dieser Frage nicht im Einklang mit Partei und Fraktion, hieß es.

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