:
■ Die Toten von Djakovica
Die Fotos gehören zu einer Serie von zehn Aufnahmen, die der dänische Fotograf Christian Joergensen von einem Video machte. Das Band wurde Joergensen vor vier Tagen in Makedonien zugespielt. Er nimmt an, daß Flüchtlinge es aus dem Kosovo schmuggelten. Drei Tage lang versuchte Joergensen mit Hilfe zweier Albaner den Inhalt des Videos auf seinen Wahrheitsgehalt hin zu überprüfen. Seinen Recherchen zufolge – Joergensen liegen mittlerweile auch ein Brief sowie eine Namensliste vor – zeigen die Aufnahmen 15 Kosovo-Albaner, die Anfang April in der kosovoalbanischen Ortschaft Djakovica von serbischen Sicherheitskräften getötet worden sein sollen.
Ein makedonischer Fotograf, der sich Anfang April im Kosovo aufhielt, machte Joergensen Angaben zur Identität einiger der Opfer. So seien seiner Aussage nach Shyqyri Majzini, Kadrush Qaushi, Hazir Luzha, Besnik Bedra, Mazllum Hziri, Shaban Blyta, Esat Baraku, Ethem Ruhani und Arbnesga Reka unter den Toten.
Der Name von Hazir Luzha taucht auch in einem Bericht auf, den die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch am 13. April veröffentlichte. Der Bericht stützt sich auf Interviews, die Vertreter der Organisation mit vierzehn albanischen Flüchtlingen aus Djakovica in Nordalbanien führten. Danach geht Human Rights Watch davon aus, daß serbische Sicherheitskräfte zwischen dem 1. und dem 4. April in Djakovica mindestens 47 Kosovo-Albaner ermordeten. Unabhängig voneinander berichteten die befragten Flüchtlinge, sie hätten gesehen, wie die Serben vierzehn Männer exekutierten. Andere hätten 33 männliche Leichen auf den Straßen liegen sehen. Bislang konnten, nach Aussagen von Human Rights Watch die Berichte noch nicht verifiziert werden. Reproduktion: Christian Joergensen/Zenit/laif
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen