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Sonne, Bier und Mehltau

■ Der 1. Mai hat in Berlin viele Gesichter

Der 1. Mai wurde nicht nur vom DGB oder den Autonomen begangen. Unter dem Motto „Stoppt den Krieg“ fanden sich etwa 20.000 BesucherInnen auf dem Mariannenplatz im Kreuzberger Kiez ein. Diesmal wurde das traditionelle 1.-Mai-Fest mit politischen Reden bereichert. So stiegen unter anderem der bündnisgrüne Bezirksbürgermeister Franz Schulz sowie die PDS-Landesvorsitzende Petra Pau auf eine der beiden Bühnen. Allerdings begeisterten sich die meisten BesucherInnen weit mehr für die verführerischen Düfte kulinarischer Köstlichkeiten sowie die herrlichen Sonnenstrahlen.

Selbige genossen bereits gegen Mittag einige hundert Obdachlose auf ihrem Straßenfest vor der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz in Mitte. Organisiert vom Verein „Obdachlose machen mobil“ (mob), bewegte man sich zu Live-Musik und füllte sich die Mägen mit Erbsensuppe und Bier. Zahlreiche soziale Projekte stellten sich außerdem vor.

Mit Mehl bewaffnet und teilweise in Hexenkleidung, demonstrierten bereits am Vorabend rund 200 Frauen, Lesben und Mädchen gegen patriarchiale Gewalt: „Jede Frau, die Gewalt erfährt, ist eine Frau zuviel.“ So bewegte sich die traditionelle Walpurgisdemo unter dem Schutz der riesigen Stoffdrachin „Futura“ und ummantelt von reichlich Polizei von Neukölln zum Heinrichplatz. Der weibliche Frust fokussierte sich auch besonders auf das Kriegsgeschehen: „Kampf den Profiteuren des Krieges“. Hin und wieder ließen es sich einige „böse Prinzessinen“ nicht nehmen, randständig-pöbelnde männliche Gestalten mit Mehl zu bewerfen. Katrin Cholotta

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