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Bundestag verschiebt Mahnmalsdebatte

■ Am Freitag wird das Parlament alle Anträge in den Kulturausschuß überweisen

Der Bundestag wird sich am Freitag mit dem Berliner Holocaust-Mahnmal beschäftigen, aber noch keine Grundsatzentscheidung fällen. Ohne Debatte würden alle Anträge mit den unterschiedlichen Modellvorschlägen in den Kulturausschuß überwiesen, erklärten Politiker von Koalition und Opposition am Montag in Bonn. Der Grundsatzbeschluß zugunsten des Mahnmals für die sechs Millionen von den Nazis ermordeten Juden solle noch vor der Sommerpause gefällt werden.

Ziel sei es, im Kulturausschuß hinsichtlich der verschiedenen Modelle möglichst eine Annäherung zwischen den Antragstellern zu erzielen, erklärte der Grünen-Politiker Volker Beck. Demnach würde sich der Bundestag im Juni zunächst für das Mahnmal am bisher geplanten Ort nahe Reichstag und Brandenburger Tor aussprechen und dann über die konkrete Ausgestaltung des Denkmals entscheiden. Außerdem solle sich das Parlament dafür aussprechen, auch anderer Opfergruppen zu gedenken. Der Grundsatzbeschluß wäre ein wichtiges Signal für das Verhältnis der Deutschen zu ihrer Vergangenheit und deren Aufarbeitung, betonte der Grünen-Politiker.

Zur Debatte stehen derzeit fünf Anträge, von denen sich drei auf den Entwurf des US-Architekten Peter Eisenman beziehen. Einer unterstützt die Idee des Theologen Richard Schröder, der ein einfaches Mahnmal mit der Inschrift „Nicht morden“ favorisiert. AP

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