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Was länge währt, wird endlich gläsern

■  Im Sommer soll nun endlich mit dem Bau der Akademie der Künste am Pariser Platz begonnen werden. Investoren für den Behnisch-Bau sind der Bausenator und, wie es heißt, auch das benachbarte Hotel Adlon

Auf die vorletzte Baulücke am Pariser Platz rollen im Sommer die Bagger. Nach jahrelangem Streit um den Neubau der Akademie der Künste wird nun mit der Realisierung des 80 Millionen Mark teuren Gebäudes begonnen. Bauherr der Akademie werden das Land Berlin und der Senator für Bauen und Wohnen.

Außerdem ist entschieden, daß der rückwärtige Teil des Hauses zu gut einem Drittel von einem privaten Investor finanziert wird. Es gilt als sicher, daß der Grundstücksnachbar, das Hotel Adlon, dieser Investor ist. Nicht mehr mit von der Partie ist der Baulöwe Roland Ernst, der noch im vergangenen Jahr als Bauherr des gesamten Akademiegebäudes gehandelt worden war.

Über den zugesagten Baubeginn im Sommer zeigte sich Präsidialsekretär Hans Gerhard Hannessen gestern erfreut. Es habe lange genug gedauert, bis eine Entscheidung über den Neubau am Pariser Platz sowie die Bauherren getroffen worden sei. Klar sei außerdem, daß der rückwärtige Teil fremdgenutzt werden könne. Hannessen wollte indessen weder bestätigen noch dementieren, daß das Hotel Adlon als Nutzer sich dort beteiligen wolle. „Die Verträge liegen auf dem Tisch, im Sommer geht es los.“ Die Einweihung des Neubaus sei im Sommer 2001 geplant.

Um das von Günter Behnisch entworfene Haus hatte es in den letzten Jahren ein heftiges Gezänk zwischen der Akademie einerseits und Bausenator Jürgen Klemann (CDU) andererseits gegeben. Während Behnisch und die Akademie auf dem Entwurf für das gläserne Gebäude für Ausstellungen, Archive und für Büros beharrten, sprach sich Klemann für eine steinerne, historisierende Fassade zum Pariser Platz aus.

Nach mehreren Überarbeitungen wurde schließlich ein Kompromiß gefunden: Die Fassade bleibt gläsern, ihre Gestaltung orientiert sich jedoch an dem dreigeteilten Aufbau der benachbarten Neubauten.

Dagmar Buchholz, Sprecherin des Bausenators, bestätigte gegenüber der taz, daß die Verwaltung mit der Ausschreibung der Baumaßnahmen begonnen habe. Buchholz wies noch einmal darauf hin, daß die Finanzierung des gesamten Grundstücks nicht vom Land getragen werden könne. Der private Investor sei jedoch gehalten, „seine Nutzung der kulturellen Nutzung im Hauptgebäude anzupassen“.

Die Mitglieder der Akademie der Künste halten am Wochenende ihre Frühjahrstagung in der Ruine ab. Es wird die erste und zugleich letzte Plenarsitzung in den alten Räumen der Akademie sein, die 1907 an den Pariser Platz gezogen war. Die Veranstaltung bedeute, so Hannessen, „sowohl einen Abschied und gleichzeitig einen Aufbruch in eine neue Zukunft“. rola

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