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■ Duan und Sabrije – junge Migranten

Es ist ihnen nicht gerade leicht gefallen, sich an einen Tisch zu setzen. Duan, 20, kam vor acht Jahren mit seinem Vater und der jüngeren Schwester von Belgrad nach Berlin. Die Eltern hatten sich scheiden lassen, der Vater arbeitet als Regisseur für deutsche Medien. Zur Zeit steckt Duan im Abiturstreß. Die Folgen des Krieges binden die Familie wieder zusammen. Vor zwei Tagen kam die Mutter aus Belgrad an, erschöpft von den Folgen der nächtlichen Bomben, die auf Belgrad fallen.

Sabrije, 23, lebt seit 20 Jahren in Berlin. Was haben Sabrije, deren Familie aus dem Kosovo stammt, und Duan, ein junger Mann serbischer Herkunft, sich zu sagen? Trotz anfänglicher Vorsicht, Furcht und ungewisser Fragen überwog die Neugierde.

Sabrije ist ein typisches „Gastarbeiterkind“. Ihre Eltern zogen aus einem Dorf im Kosovo in die Stadt, um Geld zu verdienen und den Kindern eine gute Schulbildung zu ermöglichen. Sabrije ließ sich zur Fremdsprachensekretärin ausbilden. Eigentlich wollte sie nicht mehr zurück in das Kosovo. Der Krieg hat sie verändert. Jeden Tag aufstehen und zur Arbeit gehen sieht sie als Zeitverschwendung an. „Ich will helfen.“ Zur Zeit bemüht sie sich um einen Job bei einer Hilfsorganisation, die Vertriebene in einem Flüchtlingslager betreut. roga

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