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Wo Matze piepsten...

■ ...werden Autos hupen: Autohof plus Hotels in Hemelinger Marsch

Die Verwalter von Staatsfinanzen unterscheiden sich bisweilen nur marginal von mittelalterlichen Raubrittern: Straßen mit Durchreisenden machen auch sie ganz heiß. Wegelagerei heißt heute „Abschöpfung von Transitkaufkraft“, und mit diesem erklärten Ziel will Wirtschaftssenator Josef Hattig (CDU) jetzt im Gewerbegebiet Hemelinger Marsch an der A 1 „Europas modernstes Euro-Dienstleistungszentrum“ ansiedeln. Am Donnerstag stimmten die Wirtschaftsförderungsausschüsse der Vergabe von 41.000 qm Gewerbefläche im Eingangsbereich des neuen „Gewerbeparks Hansalinie“ zu.

Hotels, Freizeiteinrichtungen, Tagungslokalitäten und Konsumangebote für Trucker und Touristen sollen die Leute von dem vielbefahrenen Bremer Stückchen der „Hansalinie“ runterlocken, bevor sie wieder außer Landes sind. Besonders Sittensen war bislang bevorzugter Anlaufpunkt der Trucker aus Richtung Skaninavien und Holland - zum Tanken, Essen bzw. Schlafen. Nun soll Bremen seinen ersten immerhin rastplatzähnlichen Autohof bekommen.

50 Millionen Mark zu investieren hat sich der Investor, eine „Eurohansa KG in Gründung“ verpflichtet. 350 Vollzeit- und 100 Teilzeitstellen will man schaffen. Einerseits soll ein Business-Class Hotel mit Fitness- und Konferenzkapazitäten entstehen, andererseits ein Billig-Motel mit „amerikanischem“ Restaurant sowie auf dem Autohof Tankstelle, Shops, Autowaschanlagen, vielleicht auch Post, Frisör und Blumenladen.

Für die Grundstücke, auf denen einst schützenswerte Vögel piepsten (an der „Piepmatzaffäre“ zerbrach die Bremer Ampelkoalition), bekommt Bremen gut 5 Millionen Mark. Und das neue Gewerbegebiet erhält einen „markanten“ Eingangsbereich. Als Investoren sind die Bremer Immobiliengesellschaft Hansa und die Bochumer Aral AG in das Projekt eingestiegen. BuS

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