Kleine Großdemo gegen den Krieg

■ Nur etwa 8.000 Menschen folgten dem Aufruf von Friedensinitiativen. Gysi: höchste Zeit, daß den Krieg zu beenden

Etwa 8.000 Menschen haben am Samstag mit zwei Protestzügen im Innenstadtbereich gegen den Krieg in Jugoslawien demonstriert. Die Veranstalter, ein Bündnis verschiedener Friedensinitiativen und linker Gruppierungen, hatten mit mehreren zehntausend Teilnhemern gerechnet. Die Protestzüge gegen den Krieg führten vom Nollendorfplatz in Schöneberg und vom Velodrom in Prenzlauer Berg zum Gendarmenmarkt.

Nach Angaben der Polizei blieb die Atmosphäre bis zum Schluß friedlich. Die Polizei beschlagnahmte ein Transparent, auf dem unter anderem Bundeskanzler Gerhard Schröder als Kriegsverbrecher bezeichnet wurde. Eine Person wurde wegen Mitführens einer Eisenstange festgenommen.

Der Chef der PDS-Bundestagsfraktion, Gregor Gysi, sagte auf der Abschlußkundgebung: „Es ist höchste Zeit, daß dieser Krieg gestoppt und beendet wird.“ Gysi bezeichnete die Nato-Luftangriffe auf Jugoslawien als Angriffskrieg, durch den bislang keinem Kosovo-Albaner geholfen worden sei. Zuvor hatte die Schauspielerin Käthe Reichel die Nato-Luftangriffe unter dem Beifall der Demonstranten als „Völkermord“ bezeichnet. dpa

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