: Transrapid ohne Kunden
■ Bahn-Studie warnt vor „Desaster“: Jährliches Defizit von 72 Millionen Mark
Beim Betrieb der geplanten Transrapid-Strecke zwischen Hamburg und Berlin droht einer bahninternen Studie zufolge ein „finanzielles Desaster“ mit mindestens 72 Millionen Mark Verlust pro Jahr. Die Studie wurde laut einem Zeitungsbericht vom ehemaligen Ministerialdirigenten Rudolf Breimeier erstellt, der bis Herbst 1997 in der Bahn-Zentrale für die Bewertung großräumiger Infrastrukturprojekte zuständig war. Breimeier vertrete die Ansischt, daß sich selbst der Bau einer konventionellen Eisenbahnstrecke zwischen Hamburg und Berlin nicht rechnen würde. Er plädiere deshalb für einen Ausbau der vorhandenen Strecke. Der Verkehrsclub Deutschland forderte Bahn und Bundesregierung unterdessen auf, den Transrapid „endgültig aufs Abstellgleis zu schieben“. Das „Risiko Transrapid“ sei nicht länger tragbar.
Bundesverkehrsminister Franz Müntefering (SPD) hält dennoch vorerst an der umstrittenen Magnetschwebebahn Transrapid fest. Auf die Studie angesprochen, sagte Müntefering gestern, entscheidend sei, ob sich ein Vorhaben rechne. „Und da lassen wir uns nicht beeindrucken von Zahlen, die hie und da laufen, sondern wir wollen alles zusammenbinden und dann entscheiden.“ ADN/rtr
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