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Prozeß gegen Totalverweigerer vertagt

Die Berufungsverhandlung vor dem Landgericht gegen den Kriegsdienstverweigerer Tilman Heller ist gestern auf unbestimmte Zeit vertagt worden. Zur Begründung habe das Gericht angegeben, die Akte sei „verschwunden“ gewesen und der zuständige Richter habe deshalb keine Gelegenheit gehabt, „ihren Inhalt rechtzeitig zur Kenntnis zu nehmen“, teilte die Kampagne gegen Wehrpflicht, Zwangsdienste und Militär mit. Heller war im September vergangenen Jahres vom Amtsgericht Tiergarten zu fünf Monaten Freiheitsstrafe ohne Bewährung verurteilt worden, weil er seiner Einberufung zum Zivildienst im November 1997 in einem Altenheim in Frankfurt am Main nicht gefolgt war. Gegen das erstinstanzliche Urteil hatte Heller Berufung eingelegt. Wegen der Beteiligung Deutschlands an dem Krieg in Jugoslawien hatte der 23jährige im März die Konsequenz gezogen, als Mitglied des Berliner Landesvorstandes von Bündnis 90/Die Grünen zurück- und aus der Partei auszutreten. epd

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