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Heer im Trommelfeuer

■ Gesamte Bürgerschaft freut sich über die Wehrmachtsausstellung. Auch die CDU

Die Wiedereröffnung der Ausstellung „Vernichtungskrieg. Verbrechen der Wehrmacht 1941 bis 1944“ am 1. Juni in Hamburg wird heute von der Bürgerschaft einstimmig „begrüßt“ werden. Einem entsprechenden Antrag von SPD und GAL wird die CDU zustimmen, erklärte Fraktionssprecher Gert Boysen gestern gegenüber der taz. Für die neue Fünfer-Gruppe ehemaliger Grüner signalisierte auch Julia Koppke Einverständnis. Allerdings würde sie in der Debatte darauf hinweisen, daß der Umgang der Bundeswehr mit der Geschichte der Wehrmacht nicht selten die gebotene Distanz vermissen lasse.

Rot-Grün hatte um die Union geworben, weil ein einstimmiger Parlamentsbeschluß „ein Zeichen gegen die Unsachlichkeit“ sei, so eine einflußreiche SPD-Abgeordnete. Um das Plazet der CDU zu bekommen, hatten SPD und GAL gegen interne Widerstände eine Vorlage ohne Stolpersteine formuliert (taz berichtete am 7. Mai). Eine lobende Erwähnung des Rahmenprogramms, in dem unter anderem PDS und Antifa-Gruppen als Veranstalter auftreten, wurde unterlassen. Statt dessen wird darauf hingewiesen, daß es auch Widerstand gegen Hitler gab und die Bundeswehr nicht in der Tradition der Wehrmacht stehe.

Der CDU jedoch gefällt's. Am Montag nachmittag stellte sich Ausstellungsleiter Hannes Heer vom Reemtsma-Institut für Sozialforschung einem „Trommelfeuer kritischer Fragen“ der CDU-Abgeordneten, berichtet Boysen: „Er hat uns überzeugt. Die Fraktion hat einstimmig beschlossen, dem Antrag zuzustimmen.“ Was wiederum der Koalition gefällt. Das sei, so SPD-Sprecher Armin Huttenlocher, „ein gutes Signal“. smv

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