Serben machen sich Sorgen

Rund 96 Prozent der Bewohner Serbiens sind wegen der andauernden Nato-Luftangriffe sehr über die Zukunft ihrer Familien und des Landes besorgt. Nach einer Anfang Mai in ganz Serbien, mit Ausnahme des Kosovo, erhobenen Umfrage empfinden 91 Prozent der befragten 750 volljährigen Bürger psychische Leiden und Angst um das eigene und das Leben ihrer Familien. Die Ergebnisse veröffentlichte das Belgrader Nachrichtenmagazin Vreme in der seiner jüngsten Ausgabe. dpa

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Das UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) in Genf hat einen Vier-Phasen-Plan für eine Rückkehr der mehr als 800.000 Kosovo-Albaner und schätzungsweise mehr als 50.000 Serben in ihre Heimat erarbeitet. Voraussetzungen für eine Umsetzung des Plans sind jedoch laut UNHCR-Sprecher Kris Janowski der Rückzug serbischer Militärs aus dem Kosovo sowie die Präsenz einer internationalen Schutztruppe. dpa

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Die Lage der Kosovo-Vertriebenen in Montenegro ist nach Angaben einheimischer Flüchtlingshelfer dramatisch. Die großen Hilfsorganisationen konzentrierten ihr Engagement zu sehr auf Albanien und Makedonien, kritisierte der katholische Geistliche Branko Sbutega gestern in Frankfurt am Main. In Montenegro lebten derzeit rund 120.000 Vertriebene aus dem Kosovo und weitere 30.000 Menschen, die vor dem Bosnien-Krieg geflüchtet seien. AP

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Die USA haben für den Kosovo-Krieg drei Flugzeuge vom Typ AC-130 in Europa stationiert. Dies berichtete die Washington Post gestern unter Berufung auf Nato- und US-Vertreter. Die umgerüsteten Transportflugzeuge vom Typ Herkules C-130 dienen unter anderem als Plattform für eine 105-Millimeter-Haubitze, Schnellfeuerkanonen und Maschinengewehre. Ähnliche Flugzeuge wurden mit verheerenden Folgen im Vietnamkrieg eingesetzt. AFP

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In Polen versuchen nach Behördenangaben immer mehr Kosovo-Flüchtlinge, ins benachbarte Deutschland zu gelangen. Eine schnelle Rückkehr in ihre Heimat scheine ihnen zunehmend unwahrscheinlich, sagte ein Vertreter der Bezirksamts von Grünberg gestern der Nachrichtenagentur PAP. Statt dessen versuchten sie, zu Verwandten nach Deutschland zu reisen. In einer grenznah gelegenen Flüchtlingsunterkunft seien bereits 17 der ursprünglich 87 dort einquartierten Flüchtlinge verschwunden. dpa

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Auf der Donau ist nach Angaben bulgarischer Behörden gestern erneut ein Ölteppich gesichtet worden. Dies sei der 16. Fall von Ölverschmutzung des Flusses seit Beginn der Nato-Angriffe, erklärte die regionale Umweltbehörde im nordbulgarischen Widin. Der Ölteppich ist diesen Angaben zufolge acht Kilometer lang und 400 Meter breit. Das Öl bewege sich flußabwärts. AFP