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BI-Debatte Ist Kooperation mit den Natur-schutzriesen gut?

Ohne die CDU, da ist sich Gerold Janssen sicher, gäbe es die Bürgerinitiative zur Erhaltung des Hollerlandes längst nicht mehr. „Seit 1996 hat die CDU eine heftige Kampagne gegen das Hollerland ge-macht“, sagt er. Als er Ende 1997 auch noch von der Polizei hart angegangen wurde, nachdem er mit Farbe „CDU: Gott schütze uns vor deiner Natur“ an eine Betonwand am Autozubringer Horn ge-schrieben hatte, kamen auf einmal wieder bis zu 70 Personen zu den Treffen der BI.

Inzwischen aber, berichtet BI-Mitstreiter Jan Saffe, ist die Zahl wieder geschmolzen. Das liegt in seinen Augen nicht zuletzt auch an der Ausstellung, die gestern im Rathaus eröffnet wurde – und an der Zusammenarbeit mit den Naturschutzriesen NABU und BUND: „Manche Leute, die gegangen sind, finden, mit der Ausstellung seien wir zu professionell geworden. Dabei ginge der BI-Charakter verloren.“ Gerold Janssen widerspricht: „Man darf sich bei so großen Sachen keine Fehler erlauben. Sonst fällt alles zu-sammen.“ Die Professionalisierung sei eine Chance, um Teile der Bevölkerung anzusprechen, die bisher gar nichts mit dem Thema „Erhalt des Hollerlandes“ zu tun hatten. „Endlich können wir Leute erreichen, die eine gewisse Distanz zum Thema haben.“

Jan Saffe bleibt dabei: „Es läuft, wie es läuft – aber auch ohne NABU und BUND hätte es die Ausstellung gegeben. Nur eben anders.“ Für ihn kommt erst nach der Ausstellung die Bewährungsprobe für die BI. Wenn die „Umwelt-Funktionäre“ sich wieder zurückziehen, wird sich zeigen, ob der alte Kern vital genug ist, die Arbeit fortzuführen. Vielleicht stoßen aber gerade wegen der Ausstellung auch wieder neue Menschen zur BI. Wichtig wäre es. Christoph Dowe

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