: Vergewaltiger dingfest
■ Mit genetischem Fingerabdruck überführt
Dreieinhalb Monate nach einer Vergewaltigung in Bremen-Kattenturm ist der mutmaßliche Täter jetzt verhaftet worden. Dem 28jährigen Mann wird vorgeworfen, am 14. Februar eine junge Frau auf offener Straße überfallen und brutal vergewaltigt zu haben. Die junge Frau war auf dem Heimweg von einer Party und hatte sich kurz zuvor von ihrer Begleitung getrennt.
Wie die Polizei gestern mitteilte, konnte der Mann mit Hilfe des genetischen Fingerabdrucks überführt werden. Mehrmals waren dazu männliche Bewohnergruppen aus dem Stadtteil aufgefordert worden, Proben abzugeben. Die Polizei war aufgrund von Ermittlungen davon ausgegangen, daß der Täter in der Nähe des Tatorts wohnte. Dafür hatte unter anderem seine normale Körpertemperatur trotz leichter Bekleidung während einer ausgesprochen kalten Februarnacht gesprochen. Auch galt als möglich, daß er die Frau und ihre Begleiter aus der Nähe unerkannt beobachtet hatte. Der männliche Bewohner des Stadtteils war im Zuge der umfangreichen Ermittlungen überprüft worden.
Der Fall hatte auch deshalb für Aufsehen in Bremen gesorgt, weil das Opfer des Überfalls aus Angst vor einer HIV-Infektion ein spezielles Medikament erhalten hatte (die taz berichtete). Unter Medizinern gilt die Gabe der Arznei wegen möglicher starker Nebenwirkungen und wegen nicht sicher nachgewiesener Wirksamkeit zwar als umstritten. Die Familie der jungen Frau hatte die Medikamentengabe jedoch mit der Dringlichkeit des Falles durchgesetzt. Dem Vernehmen nach hat das Vergewaltigungsopfer die Medikamenteneinnahme ohne schwerwiegende Nebenwirklungen beendet. taz/dpa
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