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Zwei Jahre hinter Gitter

■ Ex-Kolchoschef in Weißrußland verurteilt

Berlin (taz) – Weißrußlands autoritärer Präsident Alexander Lukaschenko hat erneut einen Kritiker hinter Gitter gebracht: Ein Gericht in Kirowsk verurteilte jetzt den Exvorsitzenden einer Kolchose, Wassili Starowoitow, zu zwei Jahren Haft. Das Gericht befand den 75jährigen, der 1991 eine Kolchose in eine Aktiengesellschaft umgewandelt und in die Gewinnzone gebracht hatte, für schuldig, seine Macht mißbraucht, Diebstähle in größerem Ausmaß begangen und Dokumente gefälscht zu haben.

Seit November 1997 saß Starowoitow in Untersuchungshaft. Sein Prozeß, den Beobachter als rein politisch motiviert werteten, begann im vergangenen November. In der Untersuchungshaft erblindete Starowoitow fast vollständig, erlitt zwei Schlaganfälle und erkrankte an Tuberkolose. Während der Verhandlung, der Starowoitow in einem Käfig beiwohnen mußte, erlitt der Schwerkranke häufig Schwächeanfälle. Anträge auf Haftverschonung oder ärztliche Behandlung wurden abgelehnt. Die von Starowoitow umgewandelte Kolchose ist wieder in Staatsbesitz und wie die meisten Betriebe Weißrußlands in den roten Zahlen. Barbara Oertel

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