: Warum Bremer Muslime bei der Wahl nicht viel Wahl haben. Von Mehmet Kilinc
Man braucht nicht unbedingt Prophet zu sein, aber es steht nun einmal fest, daß die Moscheen, die von bestimmten politischen Kreisen (ich will hier keine Namen nennen) als „fundamentalistisch“ bezeichnet werden, treue Wähler der SPD sind. Vor diesem Hintergrund gibt es eigentlich nur eine Alternative, die sich aus den klaren Stellungnahmen und der klaren Sprache ergibt. Die NPD. Diese Alternative ist allerdings bei ernster Betrachtung nur ein Hinweis darauf, daß die SPD für Muslime (augenblicklich) konkurrenzlos ist.
Wir wissen von den anderen Parteien so gut wie nichts. Entweder wissen die nichts von der Existenz der Muslime, oder sie wollen sie nicht wahrhaben, weil sie scheinbar als Wählerpotential (noch) nicht interessant genug sind.
Schreiben, die wir in der Vergangenheit fragend, beispielsweise an die CDU gerichtet haben, werden schweigend übergangen bzw. ausweichend beantwortet. Dabei sind wir eigentlich alle konservativ, was man vom Innensenator allerdings nicht behaupten kann und darf. Er stört das ansonsten harmonische Bild der CDU. Er paßt nicht dazu. Er paßt auch nicht zur SPD.
Die FDP und die Grünen sind bis auf wenige Einzelinitiativen in Bremen nicht präsent. Das gilt auch für die DVU. Was soll man eigentlich von Leuten halten, die etwas plakatieren, was sie anscheinend selbst nicht ernst nehmen? Denn würden sie es, müßten sie pausenlos vor Schmerzen schreien.
Bleibt noch die AfB. Die SPD hat inzwischen viele „Kanalarbeiter“ verkraftet, daher empfehlen wir der AfB, wieder unter die schützenden Fittiche der „roten Mutter“ zu schlüpfen. Dann dürfen sie sicher sein, daß sie bei den kommenden Wahlen auch Stimmen von uns erhalten.
Zu den Naturfreunden ist nichts zu sagen: Naturfreunde sind wir alle. Wir stehen geschlossen auf ihrer Seite. Und die PDS? Wer glaubt schon, daß die glauben. Alles klar?
Mehmet Kilinc ist Geschäftsführender Vorsitzender vom Islam-Archiv-Deutschland
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