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Der Fall der GAL

■ Hamburgs Grüne blicken nach der Wahl in Bremen sorgenvoll auf die Europawahl

Seit Sonntag abend sind die Sorgenfalten bei Hamburgs Rest-GALierInnen noch tiefer geworden. Die Ergebnisse der Wahl in Bremen lassen für die Europawahl am kommenden Wochenende nichts Gutes erwarten. Der Abstieg aus den gewohnten zweistelligen Gefilden in die Niederungen unterhalb der Zehn-Prozent-Marke scheint unausweichlich zu sein.

Die Grünen in der kleinen Hansestadt an der Weser haben nicht nur fast ein Drittel ihrer Stimmen verloren. Der Rückgang von 13,1 Prozent um 4,1 Prozent auf nunmehr glatte 9,0 wird noch herber beim Betrachten der absoluten Zahlen: Wählten vor vier Jahren noch über 45.500 BremerInnen grün, taten dies am Sonntag kaum mehr als 26.000. Der Verlust von 19.500 Stimmen bedeutet ein Minus von rund 43 Prozent; ein Desaster, dessen Ausmaße auch der Blick auf die Wahlbeteiligung verdeutlicht: Die nämlich sank lediglich um 8,4 Prozent.

Die Analyse der Bremer Bürgerschaftswahl bestätigt größtmöglichen grünen Pessimismus: Unzufriedene ehemalige Grün-WählerInnen sind zu Hauf in die Partei der Nichtwähler eingetreten, nur relativ wenige sind zu SPD oder PDS gewechselt. Dafür gibt es zwar etliche spezifische Bremer Gründe, aber auch ein spezielles grünes Motiv: die Unterstützung der Bundespartei wie gerade auch des Bremer Landesverbandes für den Krieg gegen Jugoslawien.

Der GAL, die bei der Europawahl 1994 mit 18,4 Prozent das mit Abstand beste grüne Ergebnis aller Zeiten und Bundesländer bejubeln durfte (Bürgerschaft 97: 13,9 Prozent; Bundestag 98: 10,7 Prozent), droht nun am Europa-Sonntag harsches Ungemach: der harte Aufschlag kurz vor der Fünf-Prozent-Marke. Sven-Michael Veit

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