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Der Mensch, das Meer und das Watt

■ Tourismus und andere Eingriffe ins Wattenmeer untersuchen

Nach Seehunden, Vögeln und Kleintieren gerät jetzt der Mensch stärker ins Blickfeld der Wattenmeerforscher: In zwei wissenschaftlichen Projekten sollen der gestaltende Einfluß der Menschen auf die Landschaft an der schleswig-holsteinischen Westküste und die aktuellen Auswirkungen von Nutzungsformen wie etwa des Tourismus untersucht werden. Beide Vorhaben wurden gestern in Husum dem nordfriesischen Nationalparkkuratorium vorgestellt. Hintergrund sei das Wissen, daß das Wattenmeer nicht nur Natur-, sondern auch Kulturlandschaft ist, erläuterte Lars Müller aus dem Umweltministerium.

Die Regierungen der drei Wattenmeeranrainer Dänemark, Holland und Deutschland hatten sich 1994 geeinigt, diesem Aspekt mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Der 1997 in Stade verabschiedete Wattenmeerplan legte dann fest, das Ökotop auch als kulturgeschichtliches Erbe zu erhalten.

Voraussetzung dafür sei eine „Inventarisierung der Landschaft und des Kulturerbes inklusive einer Einschätzung ihres Wertes“, heißt es in der Vereinbarung dazu. In Schleswig-Holstein sollen an diesem Vorhaben das Forschungs- und Technologiezentrum (FTZ) Büsum, das Nordfriesische Institut in Bredstedt und das Archäologische Landesamt beteiligt werden. Ein weiteres Forschungsvorhaben mit dem Menschen als Mittelpunkt wird derzeit im Nationalparkamt im nordfriesischen Tönning vorbereitet, so dessen Leiter Bernd Scherer: das „sozio-ökonomische Monitoring“, die Langzeitbeobachtung des Lebensraumes Wattenmeer unter verschiedenen Aspekten.

Neben statistischen Daten wie Bevölkerungsstruktur und -entwicklung in der Nationalpark-Region haben die Forscher dabei besonders Nutzungsformen wie den Tourismus im Visier: Gästebefragungen und Zählungen, und Hochrechnungen sollen, in Abstimmung mit dem Nordseebäderverband und den Gemeinden, noch in diesem Sommer anlaufen. lno

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