■ Kreuzberger PDS: Transsexuelle ins Parlament
Michaela Lindner ist in Kreuzberg angekommen. Die transsexuelle Ex-Bürgermeisterin aus Quellendorf in Sachsen-Anhalt wird nach der Wahl am 10. Oktober höchstwahrscheinlich für die PDS in die Kreuzberger Bezirksverordnetenversammlung (BVV) einziehen. Die 40jährige steht auf Platz 1 der PDS-Liste für die BVV, wie der PDS-Landesverband gestern mitteilte. 1995 scheiterte die Kreuzberger PDS ganz knapp an der Fünfprozenthürde, die inzwischen auf etwa drei Prozent gesenkt wurde.
„Ich habe mich für Kreuzberg entschieden, weil das Berlins tolerantester Bezirk ist“, sagte Lindner, die im angrenzenden Neukölln lebt. Im Kommunalparlament will sie sich „vor allem für die Sozialpolitik in Berlins ärmsten Bezirk stark machen“.
Foto: AP
Die derzeit arbeitslose Ingenieurin war bis zum vergangenen Jahr als Norbert Lindner Bürgermeister von Quellendorf, einem Ort mit 1.000 Einwohnern. Als Lindner damals seinen Gemeinderäten anvertraute, er sei transsexuell, plane eine Geschlechtsumwandlung und wolle ab sofort den Namen Michaela tragen, sammelten die Dörfler Unterschriften gegen Lindner und wählten sie schließlich ab.
Lindner verließ Quellendorf Anfang des Jahres Richtung Berlin. Die PDS-Bundesspitze brachte sie daraufhin als Kandidatin für das Berliner Abgeordnetenhaus, das im ebenfalls Oktober gewählt wird, ins Gespräch und verärgerte damit die Landespartei. „Ich will auch für das Abgeordnetenhaus kandidieren“, unkte Lindner gestern. Doch zunächst einmal ist sie in Kreuzberg angekommen. Sabine am Orde
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