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Geprügelt und erpreßt

■ Kosovo-albanische Flüchtlinge berichten von Mißhandlungen in serbischer Haft

Belgrad/Genf (rtr/AFP) – Ungeachtet der Verhandlungen über die Umsetzung des internationalen Friedensplans sind erneut rund 500 Menschen aus dem Kosovo nach Albanien und Makedonien geflüchtet. Wie das UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) gestern in Genf weiter mitteilte, überquerten 96 ehemalige Häftlinge aus Smrekovnica am Montag den Grenzposten Morina in Nordalbanien. An drei makedonischen Grenzübergängen wurden demnach am Montag rund 420 Flüchtlinge gezählt. Zumeist habe es sich um Männer gehandelt.

Ihren Angaben zufolge halten sich noch mindestens 500 Frauen, Kinder und alte Menschen in den Hügeln im Kosovo auf. Sie seien zu schwach für den Weg über die Grenze, sagte eine UNHCR-Sprecherin. Nach Angaben von Betroffenen und Flüchtlingshelfern hat die serbische Polizei im Kosovo systematisch mit der Abschiebung von albanischstämmigen Männern begonnen. Diese seien zuvor mißhandelt und mit Essensentzug bestraft worden.

Man habe sie gezwungen, unter Angabe von Namen und Adresse ein Schriftstück zu unterschreiben, daß sie Mitglieder der Kosovo-Befreiungsarmee UÇK seien.

Die Männer im Alter zwischen 18 und 50 Jahren werden seit kurzem täglich in Gruppen von 50 bis 100 Personen nach Albanien abgeschoben. Sie seien durchschnittlich fünf Tage lang in Haft gehalten und verhört worden.

Die Polizei im berüchtigten Mitrovica-Gefängnis im Kosovo habe jugendliche Serben, einige erst zwölf Jahre alt, damit beauftragt, die Häftlinge zu prügeln und zu mißhandeln, berichteten einige der abgeschobenen Männer.

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