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UÇK beugt sich dem KFOR-Befehl

■ Die Befreiungsarmee verpflichtet sich zur Demilitarisierung und zum Verzicht auf einseitige Vergeltungsaktionen. KFOR-Kommandeur Jackson und Clinton bedanken sich bei Thaci

Die UÇK hat am Montag das Abkommen mit der KFOR über ihre Entwaffnung unterschrieben und damit faktisch ihre Stellung als militärische Kraft in der Provinz aufgegeben. Das Abkommen unterzeichneten in Pritina der Kommandeur der KFOR-Truppe im Kosovo, der britische General Michael Jackson, und Hashim Thaci als politischer Führer der UÇK. „Ich danke ihnen dafür wirklich“, sagte Jackson in den frühen Morgenstunden.

Auch US-Präsident Bill Clinton bedankte sich telefonisch bei Thaci für dessen Kooperation. Jackson sprach von einem „Wendepunkt“ in der KFOR-Mission. „Die KFOR wird sehr bald die einzige militärische Formation hier sein“, sagte Jackson. Sie werde sich weiter „um ein sicheres Umfeld für alle Menschen im Kosovo“ bemühen und sich „ausgewogen gegenüber allen Teilen der Bevölkerung“ verhalten.

Dem Dokument zufolge muß die UÇK alle schweren Waffen innerhalb von dreißig Tagen in Depots abgeben, die von der KFOR kontrolliert werden. Nur begrenzt, nämlich außerhalb von Städten, dürfen vorübergehend leichte Waffen getragen werden, wobei die Demilitarisierung innerhalb von neunzig Tagen abgeschlossen sein soll. Die UÇK muß ihre Stellungen und Checkpoints räumen.

In dem Dokument verpflichtet sich die UÇK außerdem, einen Waffenstillstand einzuhalten, die Autorität der KFOR anzuerkennen, auf Vergeltungsaktionen und Angriffe auf Zivilisten zu verzichten sowie Minenfelder und Sprengfallen binnen sieben Tagen zu markieren und zu räumen. Desweiteren müssen alle ausländischen UÇK-Mitglieder das Kosovo verlassen.

Die Kämpfer müssen auch ihre Uniformen ablegen. Diese sorgten in den vergangenen Tagen wiederholt für Verwirrung, da sie denen der Bundeswehr bis ins Detail glichen. Die UÇK habe ihre Uniformen bei demselben Hersteller bezogen, der auch die deutschen Streitkräfte beliefert, mußte am Sonntag der deutschen KFOR-Sprecher in Prizren, Dietmar Jeserich, einräumen. Dabei handele es sich „offenbar um einen Sub-Subunternehmer in Makedonien“. Die Uniformen wurden dabei offenbar komplett einschließlich der aufgenähten schwarz-rot-goldenen Flagge an die Untergrundkämpfer geliefert.

KFOR-Kommandant Jackson erklärte, die UÇK-Führung müsse nun bei ihren Kämpfern für die Einhaltung des Abkommens sorgen. Der UÇK-General Rustem Mustafa hatte am Sonntag gegenüber dpa gesagt: „Wir verstehen die Vereinbarung so, daß die Waffen uns gehören und von uns in Depots gelagert werden, wo sie von der KFOR jederzeit inspiziert werden können“. Das Abkommen sehe „die Entmilitarisierung, nicht die Entwaffnung der UÇK“ vor, sagte Mustafa weiter.

In dem Abkommen seien auch die Grundzüge der weiteren Zukunft der Guerillatruppe festgelegt. „Ein Teil wird sich in eine Nationalgarde umformen, andere werden sich der neuzubildenden Polizei anschließen“, erläuterte der UÇK-General.

Ein Kommandant der UÇK hat italienische Journalisten zu einer Polizeiwache in Pec geführt, in der sich nach seinen Angaben eine Folterkammer der serbischen Polizei befand. Im Keller der Wache seien Instrumente gefunden worden, um Opfer zu würgen, sie an den Genitalien zu foltern und mit Elektroschocks zu quälen. Einige Uniformen der jugoslawischen Armee hätten in dem Keller gelegen, außerdem Pässe von Albanern. (AP/rtr/dpa)

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