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■ Jetzt geht's lo-hos!

Daß Sport und Krieg viel miteinander gemeinsam haben, ist nicht erst seit Elfriede Jelineks „Sportstück“ bekannt. Schon im Ersten Weltkrieg setzte der britische Captain W. P. Neville während der Schlacht an der Somme einen Preis für jenen Soldaten aus, der als erster einen Fußball in die deutsche Frontlinie kickt. Und im Juni 1940 jubilierte Carl Diem, ein führender Funktionär des NS – wie später des BRD-Sports: „Sturmlauf durch Frankreich, wie ... haben wir mit atemloser Spannung ... diesen Siegeslauf verfolgt. Diese fröhliche Begeisterung, die wir in friedlichen Zeiten bei einem kühnen, kämpferisch sportlichen Wettstreit empfanden, ist in die Höhenlage des kriegerischen Ernstes hinaufgestiegen.“

Im aktuellen Balkan-Krieg spielte der sportliche Aspekt lange keine Rolle, denn beim Kaputtmachen von Krankenhäusern und Elektrizitätswerken konnten die Soldaten ihre athletischen Fähigkeiten nicht einbringen. Doch seitdem der Bodenkrieg köchelt, sind auch die Sportsfreunde unter den Kriegsfreunden zufrieden.

Jetzt müssen die Soldaten rennen, sich hinschmeißen und auf dem Boden wälzen, um bestehen zu können im kühnen Wettstreit mit Scharf- und Heckenschützen oder von Schußwechseln aus Tarantino-Filmen inspirierten Autofahrern. Was nehmen diese Soldaten eigentlich, um Leistung zu bringen: Auch Epo, wie die Sportkameraden ihres radelnden Ministers?

Dem ist es gerade in diesen Zeiten wichtig, die Verbindung von Sport- und Armee zu betonen. Kürzlich ließ „Bundesinnenminister Rudolf Scharping“ (Informationsdienst des Deutschen Sportbundes) seinen Krieg für ein paar Stunden sausen, um in einer Kölner Kaserne vor wintersportelnden Soldaten eine Rede zu halten und die Bedeutung der sogenannten Sportförderkompanien zu feiern. Zum Dank bekam er einen mit Autogrammen der Stars geschmückten Langlaufski. Der steht jetzt wahrscheinlich als Glücksbringer in seiner Befehlszentrale – damit der Trainer Scharping seine im Kosovo aktiven Sportler für den Frieden stets richtig einstellt. René Martens

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