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Deutsche Soldaten entdecken Massengrab

Deutsche Soldaten der Kosovo-Friedenstruppe KFOR haben im Südwesten des Kosovo ein Massengrab mit bisher 119 Leichen entdeckt. Es sei jedoch davon auszugehen, daß dort mindestens 178 Tote liegen, so ein Bundeswehrsprecher in Priština. Ein KFOR-Sprecher teilte gestern mit, daß der Fund bereits an die Ermittler des für die Verfolgung von Kriegsverbrechen in Ex-Jugoslawien zuständigen UN-Strafgerichtshofes in Den Haag gemeldet worden sei. AFP

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MontenegrosPräsident MiloDjukanovic hat die Gleichberechtigung seiner Teilrepublik mit Serbien in der jugoslawischen Föderation verlangt. „Entweder sind wir mit 50 Prozent gleichberechtigt, oder jede Republik wird für sich sein – zu 100 Prozent“, sagte Djukanovic, wie lokale Medien gestern berichteten. Djukanovic fügte hinzu, Montenegro werde jeden des Kriegsverbrechertums Verdächtigen an das Den Haager Tribunalausliefern. „Wer angeklagt ist, soll nach Den Haag gehen und dort seine Unschuld beweisen.“ Darin sahen Beobachter eine indirekte Aufforderung an Slobodan Miloševic, der vom Tribunal wegen Kriegsverbrechen im Kosovo angeklagt ist. AFP/dpa

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Die Schweizer Justizministerin Ruth Metzler warb gestern in der Boulevardzeitung Blick bei Schweizern und Kosovo-Flüchtlingen für die Politik ihrer Regierung. „Das Schweizer Boot ist nicht voll, aber es darf auch nie voll werden, weil wir stets bereit sein wollen, neuen Flüchtlingen eine Zeitlang Ruhe und Schutz zu gewähren – bis ihnen die Heimkehr wieder zuzumuten ist“, schreibt die Christdemokratin in einem auf deutsch und albanisch veröffentlichen Beitrag. Bis Ende Mai wurden seit Jahresbeginn 20.264 Asylsuchende registriert, das entspricht einer Zunahme von 65 Prozent gegenüber der Vorjahresperiode. Mit rund 13.000 Anträgen stehen Kosovo-Albaner an erster Stelle. epd

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Mehr als 140 Serben und Montenegriner, unter ihnen 14 Armeeangehörige, sind seit der Ankunft der internationalen Schutztruppe KFOR im Kosovo entführt worden. Für die Verschleppungen sei die kosovo-albanische Befreiungsarmee UÇK verantwortlich, schreibt die regierungsnahe Belgrader Zeitung Politika. Etwa 50 dieser Verschleppten wurden inzwischen nach Rot-Kreuz-Angaben von den Entführern freigelassen. dpa

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