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Säbelrasseln in Tschetschenien

■ Rußlands Innenminister droht mit „Präventivschlägen“ gegen Unabhängigkeitskämpfer

Moskau (AFP/dpa) – Drei Jahre nach dem Ende des Tschetschenien-Krieges hat Rußland ein militärisches Vorgehen gegen ehemalige Unabhängigkeitskämpfer in der Kaukasusrepublik angekündigt. Geplant seien „Präventivschläge“ gegen Stellungen ehemaliger Kriegsherren, sagte Innenminister Wladimir Ruchailo am Samstag vor dem russischen Oberhaus, dem Föderationsrat.

„Mit jeder Explosion einer Granate oder Fliegerbombe in Tschetschenien werden in Rußland zehn Explosionen dröhnen“, erklärte dazu gestern in Grosny Meirbek Watschagajew, Sprecher des tschetschenischen Präsidenten Aslan Maschadow. „Ruschailo hat aus dem Tschetschenien-Krieg offenbar keine Lehren gezogen und nicht überlegt, welche Folgen für Rußland und russische Familien seine Drohungen haben könnten“, zitierte ihn Interfax.

Machadow hatte am Samstag bei einem Treffen mit Rebellenführern in Grosny die Gründungsakte eines Sicherheitsrats unterschrieben. Dabei bezeichneten beide Seiten die Schaffung eines „unabhängigen islamischen Staates“ als gemeinsames Ziel. Der Sicherheitsrat solle die Innen- und Außenpolitik Tschetscheniens bestimmen.

In der Nacht zum Sonntag feuerten Truppen des russischen Innenministeriums laut der Agentur ITAR-TASS Mörsergranaten auf bewaffnete Tschetschenen, die zuvor einen Posten an der Grenze zur Republik Dagestan unter Beschuß genommen hatten. Tschetscheniens Präsident Maschadow bekomme die Lage in der Republik nicht in den Griff, begründete Ruchailo die geplanten Militäraktionen. Es seien bereits 17.000 Soldaten des russischen Innenministeriums in Tschetschenien stationiert.

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