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Lokalkoloratur

Nein, Ulrich Karpen ist zur Weihnachtszeit nicht wunschlos glücklich. Er wünscht sich Demokratie, und zwar bei der Rahlstedter CDU, wo der jetzige Vorsitzende schon seit 30 Jahren amtiert. „Das ist zu lang“, befindet Karpen. Als Lösung schlägt er sich selbst vor: „Neue Ideen müssen her“. Man müsse „ran an den Bürger“ mit „Hausbesuchen“ und „persönlichen Gesprächen“. Mit einem Thema, das den deutschen Wähler wirklich bewegt, nämlich dem drohenden Untergang des christlichen Abendlandes durch „Ausländerkriminalität“, Drogen und andere schlimme Dinge. In der Ausführung offenbart Prof. Dr. jur. Ulrich Karpen die wahre Schönheit und Brillanz seines geschulten Intellekts: „Hier in Rahlstedt ist die Sicherheitslage besser als in St. Georg am Hauptbahnhof, in St. Pauli, im Karoviertel. Noch! Wie lange?“ Bei der „starken Konzentration von Asylbewerbern“? Die SPD, allen voran Innensenator Hartmuth Wrocklage, ist selbstredend Schuld, etwa an den „bürgerkriegsartigen Ausschreitungen brutaler Krawallmacher im Schanzenviertel“, analysiert Karpen. Damit der Freund und Helfer merkt, wie lieb wir ihn haben, rät der Professor: „Lassen Sie es jeden Polizisten wissen!“ sim

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