: Ems-Sperrwerk: Entscheidung im Juli
■ Bedenken der EU sollen über Staugebühr ausgeräumt werden
Oldenburg. Die Bezirksregierung Weser-Ems will noch im Juli über den Antrag des Landes Niedersachsen auf Fortsetzung der Bauarbeiten am Ems-Sperrwerk entscheiden. Das teilte Behördensprecherin Herma Heyken jetzt mit. Der Antrag der Projektgruppe Ems-Sperrwerk liegt seit dem 7. Mai bei der Bezirksregierung. Wie berichtet wurde er gestellt, nachdem das Oldenburger Verwaltungsgericht Ende 1998 einen Baustopp verhängt hatte. Nach Ansicht der Richter war eine erste Baugenehmigung mangelhaft.
Zu dem neuen Bauantrag gingen insgesamt 22 Stellungnahmen von Naturschutzverbänden und Klägern ein. Anfang der Woche hätten sich die Sperrwerksplaner noch einmal dazu geäußert. Alle Unterlagen würden jetzt „sehr sorgfältig“ geprüft, hieß es.
Mitte Juli soll es nach den Angaben des niedersächsischen Wirtschaftsministeriums Gespräche zwischen dem Bundeskanzleramt und dem EU-Wettbewerbskommissar Karel van Miert geben. Dabei soll eine Einigung über eine Staugebühr gefunden werden, die von gewerblichen Nutzern des Sperrwerks erhoben werden soll. Damit lassen sich laut Ministerium Bedenken bei der EU ausräumen, das 350 Millionen Mark teure Sperrwerk sei eine unzulässige Subvention für die Meyer-Werft.
Ein Sprecher der Meyer-Werft sagte dazu, das Unternehmen könne mit einer Gebühr leben, wenn damit die Genehmigungsprobleme gelöst wären. Mit dem Sperrwerk und planbaren Fahrwassertiefen ließen sich auch Kosten vermeiden. Abgebrochene Überführungsmanöver wegen geringer Wassertiefe – wie beim jüngsten Kreuzfahrtschiff „Superstar Virgo“ – verursachten Kosten. Sie erreichten eine Größenordnung von rund 250.000 Mark. Allein das Ausheben der Eisenbahnbrücke über die Ems bei Weener koste mehrere zehntausend Mark. Von elf Kreuzfahrtschiffen hätten fünf erst beim zweiten Versuch die Ems-Fahrt in Richtung Nordsee absolvieren können. dpa
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen