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Im Serbenviertel von Prizren brennen wieder Häuser

■ KFOR verhaftet neun mutmaßliche Brandstifter. Proteste gegen Milosevic gehen weiter

In der Stadt Prizren, die deutsche Einheiten der Kosovo-Friedenstruppe KFOR kontrollieren, ist es erneut zu einer Serie von Brandstiftungen gekommen. Insgesamt seien 15 Häuser niedergebrannt worden, sagte Dietmar Jeserich, Sprecher der KFOR gestern in Priština. Damit erhöht sich die Zahl der zerstörten Häuser in dem serbischen Viertel auf 35. Die Bevölkerung habe ihre Freude darüber deutlich zum Ausdruck gebracht und die Feuerwehr am Löschen gehindert. Die KFOR habe in der Nacht neun mutmaßliche Brandstifter festgenommen.

Italienische Einheiten der KFOR haben eine russische KFOR-Einheit am Betreten des italienischen Sektors gehindert. Die zehn russischen Soldaten seien am Sonntag von einem italienischen Grenzposten aufgehalten worden, sagte Jeserich. Seinen Informationen zufolge befanden sich die Russen in Begleitung von deutschen Soldaten auf einer Erkundungsmission.

Die Polizei in der jugoslawischen Hauptstadt Belgrad hat nach Angaben der Opposition gestern eine Unterschriftensammlung für eine Rücktrittsaufforderung an Präsident Miloševic gestoppt. Die Beamten seien an allen 22 Sammelstellen erschienen und hätten den Helfern mit Verhaftung gedroht, wenn sie die Aktion nicht einstellten, sagte einer der Organisatoren, Serdja Popovic von der Demokratischen Partei. Bis die Polizei eingegriffen habe, seien etwa 3.000 Unterschriften gesammelt worden, sagte er.

Unterdessen setzten mehrere hundert demobilisierte Armeereservisten gestern im südserbischen Vranje ihren am Samstag begonnenen Protest fort. Sie verlangen die Auszahlung der fälligen Gehälter und Zuschläge für ihren dreimonatigen Einsatz im Kosovo, meldete die Belgrader Nachrichtenagentur Beta. Die Reservisten drohten mit der Blockade der Autobahn Niš – Skopje, falls sie nicht sofort ihr Geld bekämen.

Bereits am Sonntag abend hatten 4.000 Menschen in der nordserbischen Provinz Wojwodina gegen Miloševic demonstriert. Während der Demonstration wurden auch Unterschriften für den Rücktritt des Präsidenten gesammelt. Wie die unabhängige Gewerkschaft Nezavisnost gestern bekanntgab, unterschrieben innerhalb einer Woche mehr als 32.000 Menschen die Rücktrittsforderung. AFP/rtr/dpa

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