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■ Protest gegen Atomstandort Gorleben

Mit dicken schwarzen und weißen Wolken, die auf dem hannoverschen Opernplatz aus einen zehn Meter hohen Schlot aufstiegen, hat die Bürgerinitiative (BI) Lüchow-Dannenberg gestern gegen die für Herbst geplante Inbetriebnahme der Pilotkonditionierungsanlage (PKA) Gorleben protestiert.

Die 800 Millionen Mark teure Anlage, die einen 60 Meter hohen Abluftkamin hat und für das Zerlegen und endlagergerechte Verpacken von Brennelementen gebaut wurde, ist in den Augen der BI überflüssig. Statt des versprochenen Atomausstiegs drohe nun im Herbst der Betriebsbeginn der PKA, sagte BI-Sprecher Wolfgang Ehmke. Der niedersächsische Umweltminister Wolfgang Jüttner (SPD) warte nur darauf, sie mit dem Segen des Bundesumweltministeriums als Service-Station für das Gorlebener Castor-Lager zu genehmigen.

Ohne das schon lange umstrittene Endlager im Gorlebener Salzstock verlöre die Anlage ihre Hauptfunktion. Ehmke verlangte deswegen gestern von Bundesumweltminister Trittin, „seine Hausaufgaben zu machen“ und die Erkundungsarbeiten im Gorlebener Endlagerbergwerk, wie versprochen, zu unterbrechen. Anfang des Jahres habe Trittin in Dannenberg für Ostern ein Moratorium für das Endlager angekündigt. „Diese Zusage hat er gebrochen“, sagte Ehmke. Der Besitzer der Abbaurechte am südlichen Teil des Salzstocks, Andreas Graf Bernstorff, hat Trittin ebenfalls Wortbruch vorgeworfen. Von dem Moratorium erhofft sich die BI das Aus für den Endlagerstandort Gorleben, da gleichzeitig andere Endlagerstandorte untersucht werden sollen. ü.o.

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