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■ Der Protestant David Trimble

Im vorigen Jahr hat man ihm den Friedensnobelpreis verliehen, jetzt gilt er als Totengräber des nordirischen Friedensprozesses. David Trimble (56) ist es nicht gelungen, die Hardliner in seiner Unionistischen Partei von den Vorteilen der britisch-irischen Vorschläge zur Rettung des Belfaster Abkommens zu überzeugen. Und ein Hardliner war er lange selbst. 1995 erzwang er in Portadown die Genehmigung für die Oranier, durch ein katholisches Viertel zu marschieren. Zwei Monate später wählte ihn die Unionisten zum Vorsitzenden. 1973 war Trimble der Vanguard Unionist Party beigetreten, einer neofaschistischen Partei, die enge Kontakte zu paramilitärischen Organisationen unterhielt. „Ein gewisses Maß an Gewalt mag unvermeidlich sein“, hatte Trimble damals getönt. Ende der siebziger Jahre warf man ihn aus der Partei hinaus, er schloß sich der Ulster Unionist Party an.Hätte er dem Friedensplan gestern zugestimmt, wären seine Tage als Parteichef gezählt gewesen.  Foto: AP

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