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Fragen als Kampfmittel

■ Hoechst-Kleinaktionäre versuchten Votum für Fusion zu verhindern

Frankfurt/Main (AFP/taz) – Die Aktionäre der Hoechst AG haben mit überwältigender Mehrheit dem Zusammenschluß ihres Unternehmens mit der französischen Rhone-Poulenc zum Pharmariesen Aventis zugestimmt. 99,73 Prozent der anwesenden Anteilseigner stimmten mit „Ja“.

Die außerordentliche Hauptversammlung war gestern zum Wettlauf gegen die Zeit geworden. Nach der 13stündigen Marathonsitzung am Donnerstag waren die Aktionäre am Freitag morgen zum zweiten Mal zusammengekommen.

Der zweite Konferenztag war notwendig geworden, weil nicht alle Fragen der Aktionäre beantwortet worden waren. Das aber ist die Voraussetzung, um eine juristisch einwandfreie Fusion zu ermöglichen.

Auch gestern mußten sich die sichtlich genervten Manager mit Details wie der Beschallung von Toilettenräumen und ähnlichen Problemen beschäftigen. Die Kleinaktionäre hatten versucht, den Fragenmarathon bis 24 Uhr durchzuhalten und damit eine Entscheidung zu verhindern. Wäre ihnen das gelungen, hätte Hoechst erneut eine Hauptversammlung einberufen müssen.

Nach deutschem Recht dürfen Unternehmen die Anzahl der Fragen ihrerAktionäre nicht beschränken. Der Hoechst-Aufsichtsratsvorsitzende Martin Frühauf hatte die drei hartnäckigsten Kleinaktionäre am Nachmittag auf,gefordert ihre verbleibenden Fragen schriftlich einzureichen. Der Kurs der Hoechst-Aktien sackte gestern leicht ab.

Hoechst-Chef Jürgen Dormann hatte am Donnerstag angekündigt, die Fusion werde einen Stellenabbau notwendig machen. Konkrete Zahlen nannte er allerdings nicht.

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