: Generalstreik soll den Rücktritt von Milosevic erzwingen
■ Serbische Oppositionsgruppen schließen neues Bündnis. Draskovic warnt vor fatalen Folgen
Belgrad (AFP/AP) – In Serbien formiert sich die Opposition: Gestern schlossen sich zwei Bündnisse zu einer neuen Allianz gegen Präsident Slobodan Miloševic zusammen. Beteiligt sind die Allianz für Veränderungen (SZP), die die Demokratische Partei von Zoran Djindjic dominiert, und die Allianz der Demokratischen Parteien (SDP). Ziel ist, die „Alleinherrschaft“ in Belgrad durch eine Demokratie zu ersetzen. Das neue Aktionsbündnis kündigte weitere Proteste und für den Herbstbeginn einen Generalstreik an, womit der Rücktritt von Miloševic erzwungen werden solle. Anschließend sollten unter Kontrolle der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) „ehrliche, demokratische und gleiche Wahlen“ abgehalten werden. Im August will das Oppositionsbündnis einen „Marsch auf Belgrad“ beginnen. Dementgegen hält die Serbische Erneuerungsbewegung um Vuk Draškovic weiter Abstand.
In einem Interview warnte Draškovic, daß „der kleinste falsche Schritt fatale Folgen haben“ könnte. Als „beste Lösung“ bezeichnete er einen Rückzug von Miloševic „in Würde und ohne Blutvergießen“. Andernfalls würde der Präsident bei einem Bürgerkrieg „zu den ersten Opfern“ gehören. In mehreren serbischen Städten gingen die Proteste weiter. In Pancevo und Uzice verabschiedeten die Stadträte Erklärungen, in denen der Rücktritt des Präsidenten verlangt wird. Gestern demonstrierten Hunderte Reservisten in Niš dagegen, daß sie für den Einsatz im Kosovo keinen Sold bekommen hätten. Tagesthema Seiten 2 und 3
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