: Schröder will Scharping nicht abgeben
■ Kanzler weist Spekulationen über Wechsel zur Nato zurück
Berlin (AP) – Bundeskanzler Gerhard Schröder hat einen Wechsel von Verteidigungsminister Rudolf Scharping an die Nato-Spitze in Brüssel erneut ausgeschlossen. „Es gibt vielfältige Spekulationen. Für uns hat sich die Lage nicht geändert“, betonte Schröder gestern. Auch Scharpings Ministerium wies diese Spekulationen zurück. Scharping habe wiederholt erklärt, er werde nicht als Nato-Generalsekretär nach Brüssel gehen. „Der Minister hat seine Meinung nicht geändert“, betonte ein Sprecher der Hardthöhe.
Die Berliner Tageszeitung BZ hatte gestern berichtet, daß Scharping wohl doch die Nachfolge von Nato-Generalsekretär Javier Solana antreten werde. Unter Berufung auf Koalitionskreise meldete das Blatt, daß sich vor allem die USA massiv für den SPD-Politiker einsetzten. Zwar habe der Minister im Kosovo-Konflikt gute Arbeit geleistet. Doch sei mit seiner Person auch Schröders Zusage verbunden, den Wehretat nicht zu kürzen, heißt es. Da sie nicht mehr einzuhalten sei, spreche dies sowohl aus Schröders wie aus Scharpings Sicht für einen Wechsel.
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