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Streit um Hombachs Sitz auf dem Balkan

Als Lehre aus dem Kosovo-Konflikt wollen Großbritannien und Italien die Krisenreaktionder EU beschleunigen. Der britische Außenminister Robin Cook und sein italienischer Kollege Lamberto Dini schlugen ihren Kollegen gestern in Brüssel vor, dem neuen außenpolitischen Beauftragten der EU, Javier Solana, ein ständiges Beratergremium zur Seite zu stellen. Die EU-Außenminister erörterten auch die Umsetzung des Stabilitätspakts für den Balkan. Bodo Hombach soll seine Arbeit als Koordinator im September aufnehmen. Umstritten ist in der EU der Sitz der Agentur für die Balkan-Region. Den Griechen war versprochen worden, daß Thessaloniki den Zuschlag erhält. Nun zeichnet sich ab, daß die Agentur in Priština angesiedelt werden soll. AP

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Die Nato und Rußland nehmen ihren seit Beginn des Kosovo-Kriegs im März unterbrochenen Dialog wieder auf. Im Nato-Hauptquartier kommt heute erstmals wieder ein Nato-Rußland-Rat zusammen. Dabei handelt es sich um die Botschafter aus den 19 Nato-Staaten sowie Moskaus Vertreter bei der Allianz. Das wurde gestern bei der Nato bestätigt. dpa

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Bei einem Unfall mit ihrem Schützenpanzer sind zwei US-Soldaten der KFOR-Truppen ums Leben gekommen. Wie ein Nato-Sprecher gestern in Priština erklärte, handelte es sich um die ersten amerikanischen Todesopfer des Friedenseinsatzes. Drei Soldaten erlitten bei dem Unfall am Sonntag in der Nähe von Gnjilane Verletzungen. AP

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Die Berliner Ausländerbeauftragte Barbara John will bei der Aufbauhilfe im ehemaligenJugoslawien stärker mit Gemeinden vor Ort kooperieren. Es sei bisher zuviel über humanitäre Organisationen mit komplizierten Strukturen abgewickelt worden, kritisierte John gestern nach der Unterzeichnung von 30 Aufbauhilfe-Verträgen zwischen Berlin und bosnischen Gemeinden. taz

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Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) wird noch in dieser Woche als erster westlicher Regierungschef seit Ende des Nato-Luftkriegs in das Kosovo reisen. Dies teilte Schröder gestern in Bonn nach einem Gespräch mit dem serbischen Oppositionspolitiker Zoran Djindic mit. In der südserbischen Provinz will Schröder am Freitag die in Prizren stationierten deutschen KFOR-Soldaten besuchen. rtr

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Die Belgrader Behörden wollen eine Serbische Nationalversammlung für das Kosovo bilden, die die nationalen Interessen und das Eigentum der Serben in der Provinz schützen soll. Das neue Gremium könnte bis zum Wochenende gebildet werden, berichtete gestern die Belgrader Nachrichtenagentur Beta. Die Belgrader Behörden seien unzufrieden, weil die beiden serbischen Vertreter im Übergangsrat der zivilen UN-Mission Unmik als äußerst regimekritisch gelten, hieß es. dpa

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