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■ Rechte Gewaltszene wächst weiter
Die rechtsextreme Gewaltszene der Stadt wächst weiter und auch rechtsextremes Gedankengut verbreitet sich unter hiesigen Jugendlichen immer mehr. Rechte Verhaltensweisen und Symbole seien in die Jugendkultur eingedrungen und „Teil des Alltagsdiskurses“ geworden, heißt es in einer Dokumentation, die die vom Senat eingesetzte Landeskommission gegen Gewalt gestern vorgelegt hat. Jugendstaatssekretär Klaus Löhe (SPD) sieht „weiterhin dringenden Handlungsbedarf, vor allem im Bereich der Prävention“.
Besonders dramatisch ist die Entwicklung rechtsextremer Tendenzen den Ergebnissen zufolge im Ostteil der Hauptstadt. Der Bericht verweist auf eine Studie aus dem Jahr 1997, wonach rechte Parteien unter den Auszubildenden in Ostberlin ein Wählerpotential von 21 Prozent erreichen, was ein Drittel derjenigen ausmacht, die zur Wahl gehen wollen. Der Staatsschutz registrierte im vergangenen Jahr, so heißt es weiter, 2.377 Delikte mit Verdacht auf einen rechtsextremistischen, fremdenfeindlichen oder antisemitischen Hintergrund. Die Kommission will unter Federführung der Ausländerbeauftragten deshalb eine Arbeitsgruppe einsetzen. sam
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