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One, two, three, four, five

A little bit of Sandra in the Sun – dudel, dudel, rauf und runter, ob auf Ibiza oder auf dem Sommerdom: Alle zählen bis fünf und nennen es Mambo. Dabei ist der Sommerhit von Lou Bega schon über 50 Jahre alt und ein altes Lied aus Kuba. Hamburger Musik-Scouts haben die Melodie ausgegraben und damit gut Kasse gemacht. Nach Angaben der Berliner Plattenfirma BMG wurden allein in Deutschland von „Mambo No. 5“ bereits 1,3 Millionen Singles verkauft, europaweit sind es über 2,2 Millionen.

Entdeckt wurde das Stück von den Hamburger Repertoire-Managern des amerikanischen Musikverlags Peer, der in Hamburg seine Europazentrale hat. An über 500.000 Titeln aus den vergangenen Jahrzehnten hält Peer laut Geschäftsführer Michael Karnstedt die Rechte. Unablässig durchstöbern die musikalischen Schatzgräber seines Verlages diesen Fundus auf der Suche nach Stücken, deren Musikrichtung auf dem aktuellen Markt wieder angesagt sein könnte.

Für Karnstedt, auch Professor an der Hamburger Musikhochschule, ist der Erfolg von „Mambo No. 5“ keine so große Überraschung. Der Song habe alle emotionalen Zutaten, um in der Sommerzeit ein Bestseller zu werden. Besonders in einer Zeit, wo die Konjunktur wie in Deutschland am Boden liege, wollten sie sich aufmuntern lassen. Und dafür sei „Mambo No. 5“ ideal.

Ursprünglich stammt der Song vom kubanischen Mambo-König Perez Prado. Lou Bega habe lediglich die Musik in Dancestil umgewandelt und den Text geändert, erklärt Karnstedt, dem es gelang, Prados Erben zu überzeugen, die neue Version zu genehmigen. lno/taz

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