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Iberischer Sommer

Karens KochKunst – die Serie der taz hamburg für GenießerInnen. Teil 6: Urlaubsfreude an südlichen Leckereien in Hamburg  ■ Von Karen Schulz

Es ist schönster Sommer, die Sonne lacht und weckt Urlaubswünsche, die sich aber leider momentan nicht einlösen lassen? Kein Problem: Auch in Hamburg gibt es südliches Flair. Im magischen Dreieck Schanze, Karoviertel, Ottensen locken einige Cafés mit iberischen Klängen und Genüssen.

Ottensens Mar y Sol schafft durch meergrüne Wände und ein sonniges Mosaik an der Theke eine ganz relaxte Atmosphäre. Dazu trägt die entsprechende Musik bei, die urlaubsmäßig stimmt. Kein Wunder, daß das kleine Café, das erst im November aufgemacht hat, bereits ein festes Stammpublikum sein eigen nennt. Einen Teil davon hat die nette Crew schon mitgebracht: Bis zum vergangenen Jahr hat sie das Monsun-Café um die Ecke belebt. Nach dem dortigen Besitzerwechsel lag etwas spanisch Inspiriertes nahe, stammt doch ein Großteil der Mitarbeiterinnen aus der Deutschen liebstem Urlaubsland. Iberisches bietet deshalb auch die Karte: Tapas, Cava, Café cortado – oder diese köstlichen portugiesischen Kuchen, die immer beliebter werden.

Begibt man sich auf deren Spuren, gelangt man im Handumdrehen ins Schanzenviertel. Hier locken die portugiesischen Café-Pastelarias Café Veloso / Bar do Sul (Ecke Nagels Allee, mit Billard!) und Transmontana 1 (gegenüber der Roten Flora) mit einer verführerischen Auswahl im Fenster: Zitronen-, Orangen-, Kokos-, Nuß- oder Vanilletörtchen (Pastéis) sowie die portugiesischen Croissants aus Hefeteig wetteifern miteinander und erschweren die Wahl enorm. Wie gut, daß fast jedes Teilchen nur eine Mark kostet und auch nicht zu groß ist – da sind dann auch mal zwei oder drei verschiedene drin! Für Fans der herzhaften Genüsse gibt es außerdem typisch portugiesische Fischfrikadellen aus Stockfisch. Abgerundet wird das Angebot stilecht durch Galao, den Milchcafé im Glas – damit kann man sich dann zu den anderen hippen Leuten auf den Fußweg setzen, um in der Sonne einfach ein bißchen Flair zu tanken.

Nicht ganz so voll oder hip ist es vor dem Algarve ein Stück weiter das Schulterblatt hinauf, obwohl es in dem portugiesischen Restaurant ein ähnlich großes Angebot an Törtchen und Kuchen gibt. Für Nachtschwärmer: Das Algarve hat bis 3 Uhr morgens auf!

Ganz taufrisch eröffnet hat das O Cantinho in der Bernstorffstraße, als kleiner Ableger der Casa Paula am Schlachthof. Während letzteres Stehcafé seit nunmehr 14 Jahren die HamburgerInnen mit portugiesischen Leckereien versorgt, hat sich die Kunde vom wolkig gestrichenen Ambiente im Souterrain zwischen Frauenkneipe und Studio noch nicht so weit herumgesprochen – trotzdem sind nachmittags die cremigen Natas ausverkauft: Sie sind einfach ideal als süßer Kick für den Job oder so zwischendurch – und tragen auf ihre Weise zum Eckchen Urlaubsfeeling im Alltag bei.

Mar y Sol, Ottenser Hauptstraße 36, (Mo-Fr 7-22 Uhrund länger), Sa-So 9-22 Uhr (dito); Café Veloso / Bar do Sul, Eimsbüttler Chaussee 1, Mo. – So. 9-24, Transmontana 1, Schulterblatt 86, Mo-Fr 8-18, Sa 8-15; Transmontana 2, Lappenbergsallee 48, Transmontana 3, Alte Elbgaustraße 18, beide Mo-Fr 9-18, Sa 9-14 Uhr; Algarve, Schulterblatt 36, tgl. 9-3 Uhr; O Cantinho, Bernstorffstr. 159, Mo-Fr 8.30-16, Sa 9-13.30; Casa Paula, Neuer Kamp 25, Mo-Fr 8-18, Sa 8-16 Uhr.

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