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KPD/RZlerin zu Geldstrafe verurteilt

Weil sie auf einer Anti-Militär-Demonstration vor über zweieinhalb Jahren eine Splitterschutzweste trug, ist die 26jährige Demonstrantin Saskia S. gestern vor dem Amtsgericht Tiergarten zu einer Geldstrafe von 375 Mark verurteilt worden. Die Angeklagte und mehrere andere Anhänger der Spaßguerillatruppe KPD/RZ hatten im Oktober 1997 an einer vom sogenannten Anti-Militärischen Oberjubel-Komitee (AMOK) veranstalteten Parade unter dem Motto „Das Volk lacht das Militär aus“ teilgenommen und sich dafür im Militärlook verkleidet. Nach Meinung des Gerichts ist eine Splitterschutzweste jedoch eine „Schutz-Waffe“, die geeignet ist, „behördliche Maßnahmen abzuwehren“. Nach Ansicht der Angeklagten handelte es sich bei der Aktion jedoch lediglich um eine „kabarettmäßige Veranstaltung“, zu der auch die Verkleidung gehöre. Auch Karnevalsteilnehmer, die einen Helm trügen, würden schließlich nicht bestraft. Ihr Anwalt, Christian Ströbele, der für die Bündnisgrünen im Bundestag sitzt, will jetzt in Revision gehen. Sein Kommentar: „Die Justiz macht sich lächerlich“. taz

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