: Pralle Privatkonten
■ Es wird mehr gespart: Geldvermögen der Haushalte wächst auf 5,7 Billionen Mark an
Berlin (dpa) – Die privaten Haushalte haben ihre Vermögen 1998 erneut deutlich aufgestockt. Ingesamt erhöhten die Privathaushalte ihr Geldvermögen um 321 Milliarden Mark auf 5,7 Billionen Mark, schreibt das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung in seinem jüngsten Wochenbericht. Vom Zuwachs entfielen 61 Milliarden Mark auf Eigenheimfinanzierung. Hinzu kamen Kursgewinne der Wertpapierbesitzer. Die Sparquote ging erstmals seit 1991 nicht mehr zurück. 11 Prozent des verfügbaren Einkommens wurden „auf die hohe Kante“ gelegt.
Rechnerisch besaß jeder Haushalt Geldvermögen von 153.000 Mark. Das Geld-, Immobilien- und Gebrauchsvermögen der privaten Haushalte belief sich auf 14,5 Billionen Mark oder 389.000 Mark je Haushalt. An Zinsen und Dividenden flossen den Privaten 181 Milliarden Mark zu, die durchschnittlichen Vermögenseinkommen betrugen 4.900 Mark.
Das Vermögen bleibt weiterhin ungleich verteilt. Ein Großteil der Haushalte hatte nur geringe Einkünfte aus Kapitalvermögen. Seit der Vereinigung haben die privaten Haushalte in den neuen Ländern zwar aufgeholt, doch die Durchschnittvermögen sind erheblich geringer als im Westen. Auf die ostdeutschen Haushalte, die 18 Prozent aller Haushalte stellen, entfielen 1997 7 Prozent des Geldvermögens. Beim Immobilienvermögen waren es 8 Prozent und beim Gebrauchsvermögen 14 Prozent. Die ostdeutschen Durchschnittsbeträge machten beim Geldvermögen 32 Prozent des westdeutschen Werts aus, nach 19 Prozent 1990. Beim Haus- und Grundbesitz waren es 37 Prozent gegenüber 15 Prozent, beim Gebrauchsvermögen 71 Prozent gegenüber 22 Prozent.
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