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Blair nominiert Nato-Generalsekretär

■ Schröder teilte Clinton zuvor die Absage Scharpings mit

London/Bonn (dpa) – Der britische Verteidigungsminister George Robertson ist von der Regierung in London offiziell zum Nachfolger von Nato-Generalsekretär Javier Solana vorgeschlagen worden. Ein Sprecher von Premierminister Tony Blair sagte gestern in Sarajevo am Rande des Balkan-Gipfels, Robertson weise genau die richtige Mischung von militärischer Sachkenntnis und diplomatischem Geschick aus. Er werde „exzellente Arbeit“ als Nato-Generalsekretär leisten. Zuvor hatten Regierungskreise in Bonn einen Bericht bestätigt, nach dem Verteidigungsminister Rudolf Scharping auch nach dem Willen von Bundeskanzler Gerhard Schröder (beide SPD) nicht den Posten des Nato-Generalsekretärs übernehmen wird.

Die Süddeutsche Zeitung hatte am Freitag berichtet, Schröder habe US-Präsident Bill Clinton telefonisch mitgeteilt, daß der deutsche Verteidigungsminister nicht als Nachfolger des im Herbst aus dem Amt scheidenden Nato-Generalsekretärs Solana zur Verfügung stehe.

Laut dem Bericht hatte Clinton sich vor einigen Tagen mit der Aussage an Schröder gewandt, in Washington halte man Scharping für den geeigneten Nachfolger von Solana. Scharping hatte sich aber schon im Mai in einem Gespräch mit Bundeskanzler Schröder darauf festgelegt, daß er nicht an die zivile Spitze der Nato treten wolle.

Scharping hat sich seither stets gegen alle Spekulationen über eine Zukunft bei der Nato gewehrt. Er hatte schließlich unterstrichen, es mache keinen Sinn, wenn er sein Dementi dauernd und bei jeder Gelegenheit wiederholen müsse. „Ich habe eine Aufgabe in der deutschen Politik übernommen und will sie erfüllen“, hatte Scharping betont.

Rudolf Scharping wird nachgesagt, daß er möglicherweise die Absicht verfolge, Gerhard Schröder in dessen Amt als Bundeskanzler zu beerben.

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