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Augen auf beim Stahlseilkauf!

Wladiwostok/St. Petersburg (dpa/taz) – Sollten Ihnen demnächst irgendwo Stahlseile zu verdächtig günstigem Preis angeboten werden: Lassen Sie's, auch wenn es schwerfällt. In Russland geht nämlich der „Lift-Klau“ um, und es ist nicht auszuschließen, dass es sich bei dem Schnäppchen um aus Mietshäusern russischer Großstädte entwendete Fahrstuhl-Stahlseile handelt. In Wladiwostok, aber auch in St. Petersburg, montieren inzwischen bereits gut organisierte Banden die Stahlseile von Aufzügen ab und verkaufen sie (noch!) an russische Schrotthändler. Ein einträgliches Geschäft ist der Lift-Klau dabei nicht. Für das geklaute Metall geben die Schrotthändler nur wenig Geld. Dafür sei der Preis von etwa 2.000 Rubeln (160 Mark) für die Reparatur eines Aufzugs umso unerschwinglicher, berichtete eine betroffene Petersburgerin, die seit Wochen zu Fuß in den neunten Stock steigen muss. Damit sich der Aufwand also wirklich lohnt, werden die Banden wohl deshalb demnächst unweigerlich an Exportexpansion denken. Funkgeräte, Lastwagen und gutes Werkzeug haben sie schon.

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