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Sudan: UN untersucht Chemiewaffenangriff

■ Hilfsorganisationen bestätigen ihre Vorwürfe an Sudans Regierung

Berlin/Khartum (taz/AP) – Die UNO wird ein Team in den Südsudan schicken, um Berichten über einen Chemiewaffenangriff der sudanesischen Luftwaffe nahe der Grenze zu Uganda nachzugehen. Ende letzter Woche hatten die südsudanesische Rebellenorganisation SPLA und die im Rebellengebiet arbeitenden norwegische Hilfsorganisation NPA gemeldet, dass am 23. Juli Luftangriffe auf die Ortschaften Lainya und Kaaya statt Bomben „eine grünliche Farbe und einen scheußlichen Geruch“ hinterlassen hätten und seitdem viele Tiere gestorben und Menschen krank geworden seien.

Eine Sprecherin des UN-Welternährungsprogramms WFP hatte dies am Montag bestätigt. Drei WFP-Mitarbeiter hätten drei Tage nach dem Angriff 45 Minuten in Lainya verbracht und „sofort danach an einem brennenden Gefühl in Nase und Augen gelitten“, sagte WFP-Sprechein Lindsey Davies.

Die norwegische NPA hat bereits ein eigenes Team entsandt, das nach NPA-Angaben den Einsatz von Chemiewaffen „jenseits allen Zweifels“ bestätigt hat. Blut-, Urin- und Bodenproben seien entnommen worden und müssten nun untersucht werden.

Sudans Regierung hat auf die Ankündigung einer UN-Untersuchung konziliant reagiert. „Sudan ist bereit, jede neutrale und glaubwürdige Seite zu empfangen, um das zu untersuchen“, zitierte die amtliche Zeitung Al-Anba Außenminister Mustafa Osman Ismail. Er wiederholte zugleich die Regierungslinie, wonach Sudan keine Chemiewaffen besitzt.

Sudans Regierung ist der Meinung, die Berichte über den Chemiewaffenangriff seien Teil einer Propagandakampagne, die einen Einmarsch des südlichen Nachbarlandes Uganda vorbereite. Ugandas Regierung wiederum äußerte sich besorgt über die Aktivitäten der sudanesischen Luftwaffe, die auch in der Demokratischen Republik Kongo Angriffe auf Gebiete unter Kontrolle der ugandischen Armee und von dieser unterstützter Rebellen fliegt. D.J.

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