piwik no script img

Kriegsgefahr im Kaukasus

■ Russische Soldaten feuern Raketen auf Dagestan

Machatschkala/Grosny (AFP/AP) – Im Kaukasus droht ein neuer Krieg. Gestern feuerten russische Kampfhubschrauber Raketen in Dagestan und Tschetschenien ab. Die Ziele: angeblich Stellungen islamistischer Kämpfer, die aus Tschetschenien in die Nachbarrepublik Dagestan einsickern. Nach offiziellen russischen Berichten haben sie dort seit Samstag drei Ortschaften umzingelt und liefern sich schwere Gefechte mit der Armee. Die Behörden der zur Russischen Föderation gehörenden Republik versetzten alle Truppen in Alarmbereitschaft. Vor allem die bereits aus dem Tschetschenienkrieg berüchtigten Soldaten des russischen Innenministeriums sollen gegen die Islamisten eingesetzt werden. Tausende Bewohner der Region sind auf der Flucht. Unabhängige Bestätigungen der Angaben gibt es nicht, zudem sind die Informationen widersprüchlich. So gibt die Moskauer Nachrichtenagentur ITAR-TASS die Zahl der islamistischen Kämpfer mit 2.000 an, das örtliche Innenministerium in Dagestan spricht dagegen nur von 200. Russlands Präsident Boris Jelzin schickte gestern seinen Regierungschef Sergej Stepaschin in das Krisengebiet.

Bericht Seite 8

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen