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Frankreichs Bankenpoker

■ Teilsieg für BNP, aber Dreierfusion mit Paribas und SG noch in der Schwebe

Berlin (AFP/dpa/rtr) – Der Ausgang des französischen Bankenpokers bleibt vorerst ungewiss. Das zeigen die von der Finanzmarktaufsicht in Paris veröffentlichten vorläufigen Ergebnisse des Aktientauschs, mit dem die Aktionäre über die Zukunft der Banken Banque Nationale de Paris (BNP), Société Générale (SG) und Paribas abstimmten. Die BNP erhält danach 65,1 Prozent des Kapitals an der Geschäftsbank Paribas und 36,8 Prozent an der SG. Damit hat sie ihr Ziel, mit dem feindlichen Übernahmeangebot den Plan einer Zweierfusion zwischen SG und Paribas zu zerschlagen, zwar erreicht. Ob ihr jedoch die angestrebte Dreierfusion gelungen ist, muss jetzt die französische Bankenaufsicht unter Leitung von Notenbankchef Jean-Claude Trichet entscheiden.

Diese Kontrollinstanz der öffentlichen Hand könnte den Kapitalanteil von nur wenig mehr als einem Drittel als Sperrminorität einstufen und dessen Erwerb verbieten. Dann bliebe die SG unabhängig, liefe aber Gefahr, von ausländischen Konkurrenten wie der spanischen Bank BSCH oder dem britischen Versicherungskonzern CGU geschluckt zu werden.

Branchenkenner halten es aber nicht für ausgeschlossen, dass die SG selbst, die sich bisher gegen die Dreierfusion und für einen Zweierzusammenschluss mit der Paribas ausgesprochen hatte, angesichts des klaren Scheiterns einlenkt und die Bildung einer französischen Großbank ihrer Isolation vorzieht.

Mit einer Entscheidung der Bankenaufsicht wird nicht vor Ende August gerechnet. Sollte sie die Dreierfusion genehmigen, löst die BNP mit einer Bilanzsumme von rund 1,65 Billionen Mark das Duo Deutsche Bank/Bankers Trust als Nummer eins der Weltrangliste ab.

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