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Lambsdorff in Washington

■ Warnung vor überzogenen Forderungen

Washington (rtr/dpa) – Die deutsch-amerikanischen Gespräche über die Entschädigung früherer NS-Zwangsarbeiter sind nach Angaben des US-Verhandlungsführers Stuart Eizenstat vorangekommen. Eizenstat erklärte Donnerstag nacht nach einer Unterredung mit dem Beauftragten der Bundesregierung, Otto Graf Lambsdorff, in Washington, bei der Vorbereitung für die in der kommenden Woche in Bonn geplante Verhandlungsrunde seien bemerkenswerte Fortschritte erzielt worden. Die Lösung der Entschädigungsfrage werde aber noch eine Weile dauern. Sie hätten sich vor allem mit dem Regierungsabkommen beschäftigt, in dessen Folge deutsche Unternehmen, die in die Stiftung zur Entschädigung von Zwangsarbeitern einzahlen, weitgehende Sicherheit vor weiteren Sammelklagen erhalten sollen.

Lambsdorff erklärte sich ebenfalls zufrieden mit dem Verhandlungsverlauf. Zugleich warnte er die amerikanischen Opferanwälte vor überzogenen Forderungen: „Ich hoffe, es werden keine so unrealistischen Zahlen genannt, die das ganze Projekt in Gefahr bringen.“ Lambsdorff wurde in Washington dem Vernehmen nach mit Forderungen von weit über 20 Milliarden Dollar an die deutsche Industrie und die öffentliche Hand konfrontiert. Er appellierte an alle, sich ihrer Verantwortung bewusst zu sein. Ein Scheitern der Entschädigungsverhandlungen würde schwerwiegende Folgen für die Opfer und für die deutschen Unternehmen haben und die deutsch- amerikanischen Beziehungen schwer belasten.

Bei der in der kommenden Woche geplanten Verhandlungsrunde auf Regierungsebene sollen die Grundsätze der Entschädigung festgelegt werden.

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