Das wird hart für Boxernasen

■ Am Samstag boxt Dariusz Michalczewski in der Stadthalle gegen den Amerikaner Montell Griffin

Dariusz Michalczewski steht vor der größten Herausforderung seiner Karriere. Am Samstag kämpft der Hamburger Box-Weltmeister des Profi-Verbandes World Boxing Organization (WBO) in Bremen (22.45 Uhr/SAT.1) gegen den US-Amerikaner Montell Griffin nicht nur um seinen Titel, sondern auch um ein Duell mit dem Dreifach-Weltmeister Roy Jones jr. (USA). Wer den Kampf in der Bremer Stadthalle gewinnt, darf gegen den WBA-, WBC- und IBF-Champion Jones, der als weltbester Halbschwergewichtler apostrophiert wird, antreten. Zuvor (6. November) muss Jones allerdings noch gegen den Berliner Graciano Rocchigiani in den Ring klettern. „Griffin ist von allen, gegen die ich bisher geboxt habe, der Stärkste“, sagte Michalczewski am Montag bei einer Pressekonferenz in Bremen respektvoll. „Aber ich will beweisen, dass ich der Beste bin.“

In dem Kampf stehen sich mit dem Zweiten und Dritten der unabhängigen Weltrangliste zwei Ausnahmeathleten des Profi-Boxens gegenüber. Bei einem Sieg verdrängt Michalczewski gar Jones von der Spitzenposition. Der 31 Jahre alte Hamburger aus dem Boxstall der Universum Promotion will zugleich seinen Weltrekord verbessern. Bislang hat der gebürtige Danziger den WM-Titel im Halbschwergewicht 15 mal erfolgreich verteidigt. Das hat kein anderer Boxer geschafft.

Griffin und sein Betreuerstab demonstrierten bei der Pressekonferenz kaum noch zu überbietendes Selbstbewusstsein. „Montell ist in der besten Verfassung, die er je hatte. Wir sind uns sicher: Den Titel nehmen wir mit in die USA“, sagte Trainer Thell Torence. Der 29jährige Griffin hat von 40 Kämpfen nur zwei verloren.

„Der Kampf gegen Michalczewski ist für mich wie eine Qualifikation. Die Chance lasse ich mir nicht entgehen, denn ich will den WBC-Titel zurück, den mir Jones weggenommen hat“, erklärte der US-Amerikaner.

Für den 14 Zentimeter größeren Michalczewski ist es bereits der 41. Profi-Kampf. Noch nie verließ er den Ring als Verlierer. 33 Kämpfe endeten vorzeitig.

dpa