: Gurke des Tages
Schwedische Frauen wollen für mehr kritische Distanz zu August Strindberg (1849 – 1912) sorgen. Wie Radio Gävleborg meldete, ist eine Gruppe von Frauen einem entsprechenden Appell der pensionierten Literatur-Dozentin Margit Kinander-Holm gefolgt, die zur Bildung einer Anti-Strindberg-Gesellschaft aufgerufen hatte. Kinander-Holm sagte, die neue Gesellschaft wolle für ein „nuancierteres Strindberg-Bild“ eintreten. Der Dichter sei zwar ein großer Naturalist und Dramatiker, aber auch ein ausgeprägter Frauen-Hasser und als Person „widerlich“ gewesen. Dass Strindberg heute einseitige Verehrung genieße, habe man der politischen und literarischen Linken zu verdanken, die nur Strindbergs aufrührerische Haltung gegen jede Obrigkeit sehe. „Sein Fehler war, dass er drei Frauen aus der Oberklasse geheiratet hat, die keinen Haushalt führen konnten. Daraus hat Strindberg auf alle Frauen geschlossen“, meinte die Initiatorin.
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