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Unterm Strich

Die CDU wollte es mittels einer Kleinen Anfrage wissen, die Bundesregierung gab nun bekannt: Die Kulturarbeit nach dem Bundesvertriebenengesetz soll neu definiert werden, ergo die Vielzahl von Projekten und Institutionen, die sich mit Schlesien, Pommern und anderen Regionen in Osteuropa beschäftigen, enger koordiniert und neu organisiert werden. Sie sollten sich, wie es in der Regierungs-Antwort heißt, künftig als „Teil der wissenschaftlichen und musealen ,Community‘ in Deutschland begreifen“. Staatsminister Naumann möchte eine zentrale „Kulturstiftung östliches Europa“ schaffen, die eigene wissenschaftliche Projekte fördert, und die Förderung der Vertriebenenkultur straffen. Ein entsprechendes Konzept sei bereits im Juni mit solchen Einrichtungen erörtert worden, die nach dem Vertriebenengesetz gefördert werden, weitere Gespräche sollen folgen. Probleme sehen die Planer voraus, schließlich werde keine der rechtlich selbstständigen Einrichtungen von sich aus auf ihren Status verzichten. Eine Einrichtung beschwert sich schon jetzt: die Stiftung Haus Oberschlesien im rheinischen Ratingen wehrt sich gegen ihre geplante Auflösung und gegen die Verlegung des hauseigenen Museums nach Görlitz in Sachsen. Man sei nicht über die Pläne informiert worden, die, so Stiftungs-Vorstand Kroppenstedt, einer Verstaatlichung der ostdeutschen Kulturarbeit gleich kämen.

Eine andere Form der Kulturpflege betreibt die Filmstiftung Nordrhein-Westfalen. Zu den Projekten, die von der Düsseldorfer Stiftung gefördert werden, zählt eine Film-Hommage an Nick Knatterton, für die der Regisseur Niki List zwei Millionen Mark bekommt, und die Verfilmung des Benjamin-Lebert-Bestsellers „Crazy“, die der „23“-Regisseur Hans-Christian Schmid plant. Da freuen wir uns doch. Eine Million Mark gehen auch an Joseph Vilsmaier, der sich nach den „Comedian Harmonists“ nun eine andere prominente Figur aus der Frühzeit der deutschen Unterhaltung vornimmt: Marlene Dietrich, in deren Filmbiografie die Schauspielerin Katja Flint die Hauptrolle übernimmt.

Vor dem „Marlene“-Dreh hat Vilsmaier übrigens noch schnell einen TV-Spot für den Burger-Konzern McDonalds produziert, der im September einen „Alpen Mäc“ auf die Fritteusen wirft. Auch hier die Vilsmaier-typische Verquickung eines urdeutschen Themas mit einer amerikanischen Form: der Spot, in dem ein junger Bayer beim Fensterln einen Burger begehrt, schmecke „genauso nach Bayern wie der Alpen Mäc“, behauptet der Regisseur. Burps.

Zum Schluss eine Fundsache aus Dänemark: Dort wurden zwei Gemälde von Rembrandt und Bellini, die vor sieben Monaten aus einem Privatmuseum entwendet worden waren, wieder aufgespürt. Zwei Verdächtige wurden verhaftet.

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